Wetterlage - Alpensommer 2016

OlliK @, Freitag, 17. Juni 2016, 10:38 (vor 2870 Tagen)

Hallo zusammen,

da ich dieses Jahr den Traumpfad gehen möchte beobachte ich seit mehreren Wochen auf verschiedenen Webcams die Wetterlage in den Alpen.
So langsam mache ich mir etwas Sorgen, wie der Sommer in den Alpen dieses Jahr wird.
Nach dem bescheidenen Jahr 2014, wo ich Ende August/Anfang September meine Wandertour wetterbedingt abbrechen musste und den Supersommer 2015 frage ich mich, wie es dieses Jahr wird.

Hat einer von euch mehr Erfahrungen und kann eine grobe Prognose abgeben (ich weiß das ist nicht leicht). Mache mir eben nur grad etwas Sorgen.

Danke und viele Grüße

Olli

Wetterlage - Alpensommer 2016

K2 @, Freitag, 17. Juni 2016, 18:18 (vor 2869 Tagen) @ OlliK

Hallo OlliK.

Die leidige Frage nach dem Wetter ...

Selbst für Profis ist alles was über 5-10 Tage hinaus geht in der Regel reine Kaffeesatz-Leserei.
Sich Mitte Juni Gedanken über DEN Sommer zu machen sind somit genauso viel oder genauso wenig müßig, wie sich im Januar oder März darüber den Kopf zu zerbrechen.

Insbesondere da teilweise lokale Wetter-Ereignisse erheblich größere Einflüsse haben, als sog. "Großwetterlagen". Dazu braucht man nur mal die punktuellen Ausnahmewetterereignisse der letzten Wochen in Deutschland zu betrachten ...

Zu Deinen eigenen Erfahrungen von 2014 und 2015:
Ich war beispielsweise im "schlechtesten Sommer seit 100 Jahren" (O-Ton Schweizer) und dem "schlechtesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen" (O-Ton Italiener) nach einem Schnee-technischen "Jahrhundertwinter" auf der Alpensüdseite 2013/2014 von Ende Mai bis Mitte September 2014 kontinuierlich zu Fuß in den Alpen unterwegs. Es gab keine signifikanten Beeinträchtigungen durch das Wetter. Klar, daß von Schneesturm bis Wüstenhitze alles dabei war, aber außer ein paar Altschnee-bedingten Alternativen und 3 heftigen Gewittern war Route und Fortkommen nicht in Gefahr.

Umgekehrt im "Jahrhundertsommer" eine Juni-Woche im Wilden Kaiser bei nahezu Dauerregen, Temperaturen im einstelligen Bereich und zum Abschluß Schnee verbracht.

Wie wertet man dann solche "Erfahrung" ?

Gar nicht !

Einfach auf sich zukommen lassen, für Eventualitäten gewappnet sein, zu ändern ist es sowieso nicht,
K2.

Wetterlage - Alpensommer 2016

OlliK @, Freitag, 17. Juni 2016, 19:55 (vor 2869 Tagen) @ K2

Hallo K2,

ich bin auch kein Neuling in den Alpen und habe von bis alles erlebt.
Ich habe zwar bisher "nur" Touren von ein paar Tagen bis knapp zwei Wochen unternommen. Der Traumpfad ist für mich die erste "längerfristige" Wanderung.

Darum mache ich mir im Moment nun Mal ein paar Gedanken. Da du ja ein paar mehr Erfahrungen hast nehme ich gerne ein par Tipps an.

Gruß Olli

Wetterlage - Alpensommer 2016

K2 @, Samstag, 18. Juni 2016, 14:23 (vor 2868 Tagen) @ OlliK

Hallo Olli.

Ob 4 Tage, 4 Wochen oder 4 Monate die Herausforderungen sind eigentlich kein Unterschied, von daher bist Du da ja gut gerüstet und brauchst Dir generell (vorab) keinen Kopf machen.

Das einzige, was sich bei einigen vielleicht zwischen 4 Tagen und 4 Wochen bemerkbar macht, wenn der Laufstil ökonomisch nicht ganz zur Verfassung paßt: Schleichender Verschleiß/Erschöpfung, wo aber mit Hören auf den Körper und möglicherweise mal einem Pausentag oder kürzerer Etappe leicht reagiert werden kann.

Bis Mitte/Ende Juli kann man jetzt immer mal die Altschneelage im Blick haben, ansonsten bleibt einem nichts anderes übrig, als das Wetter auf sich zukommen zu lassen.

Gerade bei München-Venedig gibt es ja nur relativ wenige Stellen (beispielsweise Birkkarsattel oder Friesenbergscharte bei Schnee/Eis, im Gegensatz zur hohen (und langen) aber technisch harmlosen Gliederscharten-Etappe), die nicht auch bei schlechten Witterungsverhältnissen (Ausnahme-Situationen wie akute Lawinengefahr und Murenabgänge mal ausgenommen) bei ausreichender Vorsicht noch begehbar wären. Die Abwägung sollte dann immer situativ erfolgen und eben für diesen Fall ggf. auch mal der Blick über den Tellerrand gewagt werden (womit wir bei einem der anderen klassischen Themen wären: Kartenmaterial).

Happy hiking
K2.

Wetterlage - Alpensommer 2016

OlliK, Samstag, 18. Juni 2016, 19:13 (vor 2868 Tagen) @ K2

Hallo K2,

danke für deine aufbauenden Worte. Komme grad von meiner zweiten 30+ Kilometerwanderung meiner Alpenvereinssektion (mit vollbepackten Rucksack) und bin jetzt fest davon überzeugt, dass ich das konditionell schaffen werde.

Wird schon! Vielleicht läuft man sich ja mal über den Weg.

Viele Grüße

Wetterlage - Alpensommer 2016

Markus @, Montag, 20. Juni 2016, 13:43 (vor 2866 Tagen) @ OlliK

Hallo Olli,

wir haben München-Venedig am 16.08.2014 begonnen und sind bis nach Venedig gelaufen. Das Wetter war zwar teilweise echt mies und der Schlamm nervig, aber es war trotzdem der Traumpfad. Einfach loslaufen, Regen-Kleidung dabei haben und kurzfristig auf das Wetter reagieren. Der Weg über die Glungezer Hütte zur Lizumer Hütte war z. B. wegen Neuschnee zu gefährlich. Aber die Variante über die Voldertalhütte war ebenfalls schön und auch bei Schneefall gut zu bewältigen... Später sah es dann so aus, als könnten wir nicht hoch auf den Piz Boé wegen Neuschnee, es ging dann aber letztendlich doch. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung ;-)

Viel Erfolg dieses Jahr!
Markus

Wetterlage - Alpensommer 2016

OlliK, Montag, 20. Juni 2016, 14:17 (vor 2866 Tagen) @ Markus

Hallo Markus,

danke für deine Einschätzung. Ja 2014 war echt mies. Ich musste auch Schneebedingt im Zillertal abbrechen. dieses Jahr wird mit MüVe meine erste Weitwanderung. Und wenn man sich das Wetter der letzten Tage anguckt wird man doch etwas nervös. Aber wahrscheinlich mache ich mir wieder mal viel zu viele Gedanken.

Danke und Gruß
Olli

Wetterlage - Alpensommer 2016

Klaus @, Nürnberg, Dienstag, 21. Juni 2016, 09:52 (vor 2866 Tagen) @ OlliK

Ja, so langsam werde ich auch etwas nervös. Nach dem schneearmen winter war ich eigentlich sehr optimistisch, daß wir wie geplant am 2. Juli in München starten können (das das sehr zeitig ist, ist uns klar), aber an den kritischen Stellen liegt offenbar doch noch sehr viel Schnee.

Ich habe heute mit dem Wirt vom Friesenberghaus telefoniert, der sollte die Situation an der Friesenbergscharte ja mit am besten einschätzen können. Er sagte mir, daß dieses Jahr noch niemand über die Scharte gegangen ist und das es im Moment auch noch nicht möglich ist. "Einige Mutige" (O-Ton) wären heute zur Olperer Hütte gegangen, aber auch das wäre noch kritisch (was mich wirklich wundert), denn die Webcam der Olperer Hütte zeigt aktuell eigentlich nicht mehr viel Schnee:

[image]
Bild von heute 9:50 Uhr

Allerdings war er optimistisch, daß es in 2 Wochen geht, vor allem weil die kommenden Tage sehr warm werden sollen. Am Petersköpfl lagen vor 2 Tagen (der Wirt war selbst oben) noch 1,5 m Schnee.

Wie es am Schlauchkarsattel aussieht weiß ich noch nicht, werde kommende Woche mal am Karwendelhaus anrufen.


Klaus

Wetterlage - Alpensommer 2016

OlliK, Dienstag, 21. Juni 2016, 09:57 (vor 2866 Tagen) @ Klaus

Hallo Klaus,

na dann hoffen wir mal, dass jetzt wärmer und stabiler wird.
Würde mich freuen, wenn du die Infos bezügl. Schlauchkar ins Forum setzt.

Ich drücke dir für deine Tour schon mal die Daumen und wünsche dir gutes Wetter und eine traumhafte Wanderung.

Gruß Olli

Wetterlage - Alpensommer 2016

Klaus @, Nürnberg, Dienstag, 21. Juni 2016, 10:40 (vor 2866 Tagen) @ OlliK

Sieht nicht gut aus. Gerade kam ein Update auf http://www.tuxerjochhaus.at/blog/ zur Situation an der Friesenbergscharte:

Aktuelle Verhältnisse Friesenbergscharte Juni 2016

Für alle die sich auch dieses Jahr wieder auf die Reise auf den Traumpfad machen möchten, starte ich wieder meinen Info Blog zur Friesenbergscharte.

Die Verhältnisse in diesem Jahr sind noch als winterlich zu bezeichnen. Oberhalb von 2500m liegt eine, meist noch komplett, geschlossene Schneedecke. Zwischen 2200m und 2500m sind nordseitig noch sehr!! große Altschneefelder vorhanden, südseitig sieht es etwas besser aus, aber nicht viel!! Es hat in der letzten Zeit auch immer wieder bis ca. 2200-2500m runter geschneit. Unter anderem auch heute Nacht wieder.

Anbei ein paar aktuelle Bilder südseitig unterhalb vom Tuxerjoch Haus und nordseitig von der Scharte und der Umgebung der Hütte.

Also: Die Friesenbergscharte ist momentan nicht begehbar und sie wird in den nächsten 14 Tagen auch nicht begehbar werden (Ausnahme Alpinisten mit entsprechender Ausrüstung). Der Weg von der Lizumer Hütte zum Tuxerjoch Haus sieht leider ähnlich aus.

Ein Update erfolgt nächste Woche. Meine Prognose: Vor ca. Mitte Juli wird es auch in diesem Jahr nix!!

Franz Hotter

Tuxerjoch Haus

Auf der Webseite gibt es auch einige Fotos. Damit macht der Start am 2.7. wohl wenig Sinn.

Wetterlage - Alpensommer 2016

OlliK, Dienstag, 21. Juni 2016, 13:15 (vor 2865 Tagen) @ Klaus

Hallo Klaus,

danke für deine Recherche. Hab mir grad mal die Fotos angeschaut und kenne die Friesenbergscharte, da ich selber schon dort war. Kann nur sagen: Keinen Blödsinn, lass die Finger davon. Entweder bis Bus und Gondel umgehen, oder später starten, wenn möglich. Hoffe es kommt bald Wetterbesserung.

Grüße Olli

Wetterlage - Alpensommer 2016

Klaus @, Nürnberg, Dienstag, 21. Juni 2016, 15:53 (vor 2865 Tagen) @ OlliK
bearbeitet von Klaus, Dienstag, 21. Juni 2016, 16:24

Schon klar, eine Überschreitung macht im Moment keinen Sinn. Ich habe nachgeschaut, das letzte Mal war ich am 18.7.2012 auf der Friesenbergscharte, damals komplett ohne Schnee, nur auf der Nordseite waren vereinzelte kleine Schneefelder, die man umgehen konnte.

Ich befürchte, daß es auch in 2 Wochen noch kritisch ist. Und das betrifft ja nicht nur die Friesenbergscharte, am Schlauchkar, Pluderlingsattel und Gschützspritzsattel ist die Situation vermutlich nicht anders. Der seltsame Winter hat uns wohl etwas zu optimistisch gemacht.

Wir können den Abmarsch maximal um knapp 2 Wochen verschieben, wären dann ungefähr am 21. oder 22.7. an der Friesenbergscharte - hoffentlich klappt es dann.

Wetterlage - Alpensommer 2016

OlliK, Mittwoch, 22. Juni 2016, 06:22 (vor 2865 Tagen) @ Klaus

Na dann brauch ich dir ja nichts erzählen. Wenn ihr etwa zwei Wochen später startet, dann kann es sein, dass wir uns über den Weg laufen.
Je nach Wetterlage werde ich zwischen Mitte Juli und Anfang August starten.

Wetterlage - mal eine aktuelle Erfahrung

K2 @, Donnerstag, 30. Juni 2016, 22:14 (vor 2856 Tagen) @ OlliK

Letzte Woche mal an der Gliederscharte gewesen.

Dort ist die aktuelle Lage (bezogen auf die Jahreszeit) wie folgt:

1. Weniger Schnee auf der Nordseite im Schlußanstieg (letzte 300 Hm) zur Scharte:

[image]


2. Erheblich weniger Schnee auf der Südseite gen Grindlbergsee in Richtung Pfunders:

[image]


3. Gar keine Schneebrücke (also deutlichst weniger) Schnee am Bach vor dem ersten Anstieg über 2.000 m:

[image]

Problem: Der markierte Weg ist - zumindest solange noch viel Schnee schmilzt - kaum zu gehen.
Tipp: Einige Meter oberhalb (alter Weg) geht's besser.


Viel Spaß in den Bergen:

[image]


K2.

Wetterlage - mal eine aktuelle Erfahrung

OlliK, Freitag, 01. Juli 2016, 13:59 (vor 2855 Tagen) @ K2

Hallo K2,

vielen Dank für die Fotos und den Bericht über die aktuellen Verhältnisse. Mal ne ganz andere Frage. Kannst du in etwa sagen, ab wann der Hochfeiler i.d.R. begehbar ist. Spiele gerade mit dem Gedanken diesen auf der Tour mitzunehmen.

Danke und Gruß Olli

Hochfeiler

K2 @, Samstag, 02. Juli 2016, 11:56 (vor 2854 Tagen) @ OlliK

Hallo Olli.

Ab wann ?
Der Hochfeiler ist natürlich prinzipiell einerseits das ganze Jahr über besteigbar, andererseits willst Du vermutlich darauf hinaus, wann er ohne Hochtourenausrüstung erreichbar sein kann ?

Bei einem Gipfel dieser Höhe können die Verhältnisse von Tag zu stark stark schwanken und auch im Sommer (ca. Mitte Juli - Anfang September) kann ordentlich Schnee gerade im Bereich der Gipfelfeile liegen. Leichtsteigeisen/Grödeln können dann bei ansonsten stabilen Verhältnissen ungemein hilfreich und beruhigend sein. Immer öfter apert der Schlußanstieg aber auch komplett aus - ob einem das Geröll dann allerdings lieber ist, ist nochmal eine ganz andere Frage ...

Fazit: Der Hochfeiler ist als einer der höchsten wanderbaren Gipfel (bei entsprechenden Verhältnissen) in den Alpen sicherlich ein lohnenswertes Ziel, allerdings sollte man sich kurz vorher über die Verhältnisse schlau machen, nichts erzwingen und ggf. geeignet ausgerüstet sein.

Viel Spaß,
K2.

Hochfeiler

OlliK, Sonntag, 03. Juli 2016, 10:57 (vor 2854 Tagen) @ K2

Hallo K2,

ja genau, ich wollte wissen, wann ich den Hochfeiler ohne Hochtourenausrüstung in etwa begehen kann.
Vielen dank für deine ausführliche Antwort.

Gruß Olli

Hochfeiler - Beispiel-Fotos

K2 @, Samstag, 02. Juli 2016, 11:58 (vor 2854 Tagen) @ OlliK

Ein paar Beispiele der wechselnden Verhältnisse:

1. Mitte Juli und schon ausgeapert:

[image]


2. Mitte August und richtig Schnee:

[image]


3. Anfang September komplett ausgeapert und Massenansturm:

[image]


K2.

Hochfeiler - Beispiel-Fotos

OlliK, Sonntag, 03. Juli 2016, 10:58 (vor 2854 Tagen) @ K2

Hi,

kannst du mir die Links nochmal per Email schicken? Würde mich ehrlich interessieren. danke.

Hochfeiler - Beispiel-Fotos

K2 @, Sonntag, 03. Juli 2016, 21:01 (vor 2853 Tagen) @ OlliK

Hallo OlliK.

1. Würde Dir die Links gerne per Mail schicken, aber irgendwie bin ich entweder blind oder Du hast keine Mail-Adresse in Deinem Profil hinterlegt.

2. Jetzt hat aber auch das Speichern des Kommentars MIT den Bildern geklappt.

Schau Dir die Bilder doch einfach mal an (auf Anfrage habe ich auch noch mehr) und hinterlege am besten Mail-Adresse im Profil (sieht ja keiner direkt).

Schöne Grüße
K2.

Wetterlage - mal eine aktuelle Erfahrung

Kerstin, Samstag, 02. Juli 2016, 10:41 (vor 2855 Tagen) @ K2

hätte man Probleme den Weg zu finden, wenn man ihn nicht schon vorher gegangen ist? Ich meine, sind die notwendigen Wegmarkierungen zu sehen?

Orientierung

K2 @, Samstag, 02. Juli 2016, 11:35 (vor 2854 Tagen) @ Kerstin

Hallo Kerstin.

hätte man Probleme den Weg zu finden, wenn man ihn nicht schon vorher gegangen ist?

Nein. Hier unter den unten genannten Voraussetzungen nicht.

Ich meine, sind die [..] Markierungen zu sehen?

Nein. Unter dem Schnee sind die dortigen Markierung natürlich nicht zu sehen. Zwischendurch sind aber immer mal Markierungen zu finden und mit jedem warmen Tag werden's mehr :-)

notwendige Wegmarkierungen

1. Markierungen am Weg sind nur ein Bestandteil der Orientierung.
2. Es kommt immer auf die Art des Weges und/oder der Umgebung sowie die Sichtbedingungen an, wie einfach/schwierig die Orientierung ist.

Hier:
1. Aufstieg:
a) Der bereits völlig schneefreie Pfad bis ca. 2.350 m führt auf einen Hang zur Scharte (siehe Foto im Vor-Beitrag).
b) Großer Steinmann auf der linken Seite der Scharte ist selbst aus großer Entfernung bei normalen Sichtverhältnissen erkennbar.
c) Welchen "Weg" man den Hang hoch einschlägt ist relativ egal, da es keinerlei Möglichkeit zum Versteigen oder ähnliches gibt. Der "eigentliche" Weg ist oftmals auch ohne Schnee teilweise erosionsbedingt kaum zu erkennen bzw. man läuft mal ein paar Meter abseits. Wie eine Treppe ein Schneefeld hoch zu steigen ist teilweise angenehmer als im Hochsommer über das Geröll zu stapfen.

2. Abstieg:
a) Der See ist von der Scharte direkt einsehbar (auch wenn er durch Eis evtl. noch türkis ist).
b) Auch ohne Sicht steigt man einfach abwärts und kann sich bis zum See eigentlich nicht verirren.

3. Zusätzlich:
Wie an vielen anderen Stellen schon erwähnt: Ein Blick auf eine Landkarte oder ähnliches offenbart auf einen Blick an derartigen Stellen die Topographie des Geländes und führt zu einordnenden Erkenntnissen, die einfache Orientierung (in solch übersichtlichem Gelände !) auch jenseits von Markierungen erlauben.

Abstrakte Phantasie-Skizzen aus Wanderführern sind dann allerdings ggf. nicht ausreichend !!!

Die Tage wieder von einer Gruppe an Männern gehört, die wohl kurz vorher unbedingt über die Gliederscharte wollten und dann wegen ORIENTIERUNGSPROBLEMEN zurück nach Stein kamen.
An dieser Stelle betrug mein Verständnis genau 0%.

Wenn jemandem die Etappe nach Pfunders zu lang, zu hoch oder das Wetter subjektiv nicht beständig genug ist: OK.
Wenn jemand Altschneefelder nicht gehen mag: OK. - Dann aber bitte auch nur bedingt im Mai oder Juni jenseits von 2.000 Metern in den Alpen unterwegs sein.
Wenn jemand bei schwierigen Verhältnissen (Orientierung/Gelände/Wetter) auf Nummer sicher geht: Klar.

Nur völlig unzureichend ausgerüstet/vorbereitet quasi sehenden Auges sich in persönliche Sackgasse manövrieren ... ???

K2.

P.S.: Orientierung Gliederscharte

K2 @, Samstag, 02. Juli 2016, 11:48 (vor 2854 Tagen) @ Kerstin

Einfach mal schnell in digital frei zugänglichem Kartenmaterial bei Outdooractive den entsprechenden Bereich blau und Landmarken grün markiert:

[image]

Das Motto könnt also vereinfacht heißen: "Durch diese hohle Gasse werden sie kommen ...",
denn man wandert im Schlußanstieg und vor allen Dingen zu Beginnd es Abstiegs bis nach dem See in einer Geländeeinkerbung, die man nicht so einfach verlieren kann.


Viel Spaß unterwegs
K2.

P.S.: Ggf. ist die Definition einer Scharte noch hilfreich:
https://de.wikipedia.org/wiki/Scharte_(Geographie)

P.P.S.: Ob die Friesenbergscharte dann wirklich eine "Scharte" ist, sei dann mal dahin gestellt ... ;-)

Update Friesenbergscharte 1. Juli 2016

Klaus @, Nürnberg, Samstag, 02. Juli 2016, 12:57 (vor 2854 Tagen) @ OlliK

Quelle: http://www.tuxerjochhaus.at/blog/update-verhaltnisse-friesenberscharte-1-juli-2016/19

Update Verhältnisse Friesenberscharte 1. Juli 2016

Die Verhältnisse sind immer noch als winterlich zu bezeichnen. Die Schneeschmelze schreitet zwar voran, aber oberhalb von 2500m liegen noch große Altschneefelder. Ich habe von einer Begehung der Alpeiner Scharte gehört, diese war allerdings nur mit Steigeisen zu machen. Laut Aussage der Gäste war dort noch sehr viel Schnee. Auch auf der Südseite liegen zum Teil noch kompakte Altschneefelder. Laut Aussage des Wirtes der Lizumer Hütte, könnte man den Weg zum Tuxerjoch zwar gehen, man muss aber über den Schnee gehen und eine Orientierung ist schwierig.

Also: Die Friesenbergscharte ist momentan nicht begehbar und sie wird wahrscheinlich noch 14 Tage brauchen!?

Ein Update erfolgt bei Änderung!

Franz Hotter

Tuxerjoch Haus

Friesenbergscharte & Drumherum

K2 @, Samstag, 02. Juli 2016, 13:22 (vor 2854 Tagen) @ Klaus

Hallo Klaus.

Danke für das Posten des Updates !

Es zeichnet sich also - allen Unkenrufen im Frühjahr, ob des Winters - das übliche (zeitliche) Bild an den Übergängen in den Tuxer/Zillertaler Alpen ab ...


Auf der Umgehung Lizumer Hütte - Torjoch - Lanersbach - Gamshütte - Friesenberghaus - Olperer Hütte sind laut Facebook-Einträgen der Wirte vom Friesenberghaus bereits seit einigen Tagen die ersten Wanderer auf dem Abschnitt des Berliner Höhenwegs zwischen Gamshütte und Olperer Hütte unterwegs ...

Viel Glück für Eurer Tour,
K2.

Friesenbergscharte & Drumherum

Klaus @, Nürnberg, Samstag, 02. Juli 2016, 16:19 (vor 2854 Tagen) @ K2

Auf der Umgehung Lizumer Hütte - Torjoch - Lanersbach - Gamshütte - Friesenberghaus - Olperer Hütte sind laut Facebook-Einträgen der Wirte vom Friesenberghaus bereits seit einigen Tagen die ersten Wanderer auf dem Abschnitt des Berliner Höhenwegs zwischen Gamshütte und Olperer Hütte unterwegs ...

Ist ja noch eine Weile hin. Wenn alles wie geplant klappt, müssen wir am 17. Juli über eine der beiden Scharten. Mein Gefühl sagt mir, daß die Alpeiner Scharte eher begehbar ist als die Friesenbergscharte, außerdem will ich mir mal die neue Olperer-Hexe anschauen. Mir wäre die Alpeiner Scharte eh lieber, den Weg kenn ich noch nicht, aber ich denke, daß am 17. beide Scharten begehbar sind. Grödel haben wir eh immer dabei.

Schlauchkarsattel habe ich eigentlich schon abgehakt und mich auf den Umgehungshatscher eingestellt, aber ich werde morgen mal am Karwendelhaus anrufen, der Wirt weiss es sicher am besten.


Klaus

Update Friesenbergscharte 3. Juli 2016

Klaus @, Nürnberg, Sonntag, 03. Juli 2016, 19:55 (vor 2853 Tagen) @ OlliK

Quelle: http://www.tuxerjochhaus.at/blog/wichtige-news-zur-friesenbergscharte/20

Laut Auskunft von Katharina (Danke für die Info;-)), Wirtin der Olpererhütte, ist der Abstieg von der Friesenbergscharte mittlerweile schneefrei. Es gibt zwar noch große Altschneefelder, aber diese befinden sich unterhalb der versicherten Stellen. Nach klarer Nacht könnten hier Steigeisen oder Grödel von Vorteil sein. Natürlich leisten Stöcke hier immer gute Dienste. Im Aufstieg zur Friesenbergscharte liegt unverändert sehr viel Altschnee, welcher nach kalter klarer Nacht eventuell auch Steigeisen oder Grödel erfordern könnte.

Der Weg von der Lizumer Hütte zum Tuxerjoch Haus wurde in den letzten 2 Tagen begangen. Der Aufstieg zum Geier hat noch sehr viel Schnee ist jetzt aber gespurt. Der Weg über die toten Böden ist begehbar. Es liegen aber auch noch große Altschneefelder.

Also: Wer über die nötige alpine Erfahrung, Trittsicherheit und eventuell Grödel ( sicher aber Stöcke) verfügt, könnte das Abenteuer Friesenbergscharte langsam in Angriff nehmen.

Für die Infos auf der Südseite übernehme ich keine Gewähr, da ich mich hier auf die Aussage von Katharina verlasse!!! Allerdings kann man sich auf ihr Urteil sicher verlassen.

Friesenbergscharte

K2 @, Montag, 11. Juli 2016, 21:57 (vor 2845 Tagen) @ OlliK

Nachdem ja immer wieder über das Thema Begehbarkeit Friesenbergscharte diskutiert wird, mal noch ein paar aus meiner Sicht viel zu oft, viel zu vernachlässigte Aspekte:

1. Hüttenwirte und Helfer

Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle mal an die fleißigen Hände, gerade für den Einsatz im Frühsommer, wo in diesem Gebiet beispielsweise Gehwege in steile Schneefelder gestochen werden (Friesenberghaus - Olperer Hütte), Stahlseile freigelegt werden (Übergang Schönbichler Horn) oder Fixseile als Hilfsmittel angebracht werden (Mörchnerscharte).

Außerdem ist immer mehr verbesserte Kommunikation der aktuellen Lage über moderne Medien zu beobachten.


2. Aufstieg

Aus meiner subjektiven Sicht konzentriert sich die Diskussion immer viel zu sehr auf den eigentlichen Übergang.

a) Klar, bei Eisregen/Blitzeis ist die Begehung nichts für Wanderer, die noch am Leben hängen.

b) Bei Neuschnee - insbesondere in Matschform - kann man auch nur sehr deutlich vor den Gefahren warnen.

c) Wenn aus dem Winter auf der Südostseite noch Schnee im oberen Teil des Weges liegt, kann man den Weg sicherlich auch nicht empfehlen.

d) ABER: Wenn wie jetzt gerade der kritische Teil des Abstiegs frei ist, auch im Aufstieg von der Tuxer Seite der Durchgang frei ist und darunter durch den Schnee sogar eine Spur getreten ist, dann sollte man sich mal näher mit dem Weg davor beschäftigen, dessen Zustand aus meiner Sicht viel fraglicher ist (und sei es vielleicht nur, weil darüber keine Infos bekannt sind).

Der "obere" Weg an der Gletscherbus III Talstation vorbei, wurde vor ein paar Jahren wohl neu markiert, aber auch teilweise wegen Steinschlaggefahr wieder gesperrt.
Der "untere" Weg vom Spannaglhaus führt mit einer Brücke (bei N 47° 04.722' E 11° 40.386') über einen Gletscherabfluß, allerdings wird diese Brücke jeden Sommer erst wieder montiert:

11. Juli 2013, Schneebrücke:

[image]


11. September 2011, ordentlich Luft, kaum Wasser unter der Brücke:

[image]


07. August 2008, starker Schmelzwasserabfluß (noch die alte Brücke):

[image]


Summa summarum: Wenn man im Frühsommer an die Stelle kommt und die Brücke ist noch NICHT montiert, gilt es genau zu überlegen, wie/ob es weitergeht ...

K2.

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