Erfahrungen Höhenkrankheit

K2 @, Dienstag, 12. Juli 2016, 19:51 (vor 2842 Tagen) @ styles78

Hallo styles78.

Deine Frage hat mir schon ein wenig Stirnrunzeln ins Gesicht gezaubert.

Höhen"krankheit" auf dem Weg von München nach Venedig ?

Nun ja, instinktiv denke ich bei diesem Begriff an ernsthafte Themen wie Höhenhirnödem (HACE) oder Höhenlungenödem (HAPE), wodurch ja jedes Jahr ein par Dutzend Menschen beispielsweise am beliebten Kilimajaro ums Leben kommen. Der gute ist aber immerhin auch fast 6.000 m hoch, wohingegen man bei München-Venedig ja im besten Fall vielleicht am Piz Boè mal optional die 3.000er Marke durchbricht.

Klar, läßt auch bereits bei Höhen nicht so deutlich jenseits von 2.500m die Leistungsfähigkeit etwas nach, der Körper benötigt höhere Atemfrequenz (geringerer Sauerstoffpartialdruck verringert Sauerstofftransport) und verliert dadurch wiederum mehr Wasser, allerdings ist meist noch nicht mal mit kleinsten Symptomen wie Kopfschmerz zu rechnen, gerade weil so gut wie nie in der Höhe geschlafen wird und eine schrittweise Steigerung der Höhen erfolgt.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, daß die Besteigung des Piz Boè auf dem Weg von München nach Venedig die entspannteste Begehung eines 3.000ers bis heute war: Nach gut 2 Wochen in den Bergen war ich dermaßen akklimatisiert, daß es einem Morgenspaziergang glich, von der Boèhütte aus nach dem Frühstück zum Gipfel aufzusteigen.

Summa summarum, würde ich "Höhenkrankheit" nicht als allgemein relevantes Thema gerade bei dieser Tour betrachten, selbst wenn man (wie die meisten Begeher) eher aus dem Flachland kommt.

Höhen"erfahrung" hat übrigens recht wenig mit bzw. gegen eine Höhenkrankheit zu tun: Einerseits erkranken gerade auch immer wieder Anden-Bewohner an der Höhenkrankheit, andererseits auch Extrem-Bergsteiger, die sogar schon 8.000er bestiegen haben.

Schöne Grüße
K2.


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