Reservierungen in den Berghütten des DAV

Bert Jenning, Donnerstag, 06. Juni 2013, 16:10 (vor 3984 Tagen)

Ich habe die Absicht, auch am 8. August, diesem legendären Datum, auf dem Traumpfad in München zu starten. Bin ein Neuling und habe bisher auch keine Erfahrungen in den Alpen gemacht, traue es mir aber konditionell zu, bin Mitglied im DAV.
Unterkünfte bis zum Karwendelgebirge sind sicher nicht das Problem.
Aber dann ab Karwendelhaus. Sind dann und in der Folge Reservierungen erforderlich oder notwendig? Werden Notquartiere angeboten?
Wird man auch abgewiesen? Was dann?
Kann man abseits biwakieren? Ist das bei normalem sommerlichem Wetter in diesen Höhenlagen überhaupt möglich?
Genügt dann ein einfacher Biwaksack für solche Situationen?
Genügen die einschlägigen Wanderführer, wie Rother oder Bruckmann? Oder braucht man unbedingt die Kompass-Karten auf der Strecke?
Also im Moment sehr viele Fragen, auf die ich gerne eine Antwort hätte.
Noch bleibt ja etwas Zeit, um sich vorzubereiten.
In den letzten Jahren bin ich drei Caminos in Spanien durchgegangen, in den Jahren zuvor auch ein paar Trekkingtouren in Norwegens Gletscherwelt gemacht. Sicher mit dieser Herausforderung auf dem Traumpfad nicht zu vergleichen.
Aber ich bin einfach neugierig und denke, ein neues Abenteuer erwartet mich.

Mit freundlichen Grüßen
Bert - ein Novize

Reservierungen in den Berghütten des DAV

Günter, Freitag, 07. Juni 2013, 07:43 (vor 3984 Tagen) @ Bert Jenning

Hallo Bert,

wenn Du vorwiegend alleine gehst dann musst Du gar nicht vorreservieren, es sei denn Du möchtest unbedingt in einer Hütte/Hotel usw. übernachten in der es wenig Schlafplätze gibt, so z.B. in der Capanna Fassa wir hatten Glück und sind sogar ohne Reservierung (zu Fünft) reingekommen.
Biwaksack: der sollte als Notunterkunft reichen hab selber einmal damit vor der Hütte geschlafen.
DAV-Mitglied: dann bekommst Du zu 99,9% immer einen Schlafplatz, zur Not kannst Du ja auch , wie ich, vor der Hütte schlafen.
Karten: also ich habe die Karten in DIN A3 dabeigehabt, beidseitig bedruckt. Am besten den gesamten Weg im Vorfeld auf die Karten aufzeichnen und dann auf DIN A3 kopieren, ist auch eine gute Vorbereitung auf die Strecke.
Du startest auch am 8.8. um 8 Uhr mit Graßler?

Viel Spaß und schönes Wetter und keine Blasen
wünscht Dir
Günter aus dem Frankenland

Reservierungen in den Berghütten des DAV

Bert, Freitag, 07. Juni 2013, 19:43 (vor 3983 Tagen) @ Günter

Hallo Günter, .... Deine Nachricht stimmt mich fürs Erste doch zuversichtlich. Dafür Dir herzlichen Dank.
Ich werde mich zunächst, wie von Dir empfohlen, um einen kopierten Kartensatz für die Route kümmern, dabei und damit
vielleicht schon zu einer detaillierten Planung der Tour kommen.
Die Vorfreude auf solch ein Abenteuer ist dabei schon jetzt sehr groß.
Liebe Grüße aus Mecklenburg von Bert

Reservierungen in den Berghütten des DAV

Cauchykriterium, Sonntag, 09. Juni 2013, 19:24 (vor 3981 Tagen) @ Bert Jenning

"Bin ein Neuling und habe bisher auch keine Erfahrungen in den Alpen gemacht, traue es mir aber konditionell zu, bin Mitglied im DAV."

Hmmm, ich weiß nicht ... Seit wann genau qualifiziert die Mitgliedschaft in einem Alpenverein, ohne Bergerfahrung eine mehrwöchige Bergtour zu unternehmen? Ich habe nur einen Tipp parat: vergiss alle Mittelgebirgswege, jegliche Caminoerfahrung und fahre einfach für ein Wochenende in die Voralpen, es muß ja nicht bis in die Zentralalpen sein, und erlaufe Dir wenigstens zwei Tage Erfahrung. Wenn Du die Zeit dafür nicht hast, könnte es sein, daß Du Dir für den Weg zu viel Zeit reserviert hast.

Natürlich kann man das auch ohne (alpine) Erfahrung schaffen. Aber ich glaube, dass dies wenig bis überhaupt nicht spaßig ist. Ich selbst laufe diesen Sommer und trainiere so oft es geht in den Bergen. Ich fühle mich dieses Jahr aber noch überhaupt nicht fit und werde sicherlich noch viele Touren bis zum Start _der_ Tour gehen.

Trotzdem: viel Erfolg bei Deinem Vorhaben! :-)

Reservierungen in den Berghütten des DAV

Bert, Montag, 10. Juni 2013, 19:26 (vor 3980 Tagen) @ Cauchykriterium

Hallo aus Mecklenburg,
...danke für Deinen Kommentar, der sicher gut und freundschaftlich gemeint ist.
Mut macht mir das nun gerade nicht.
Das macht mich dann doch auch etwas mehr zum Bedenkenträger und mir mehr Respekt vor der alpinen Bergwelt.
Aber stell Dir vor, das gibt es wirklich - hier im Plattdeutschen Land - in der Hansestadt Rostock gibt es tatsächlich eine Sektion des DAV, die auch sehr aktiv ist, wo die erfahrenen Kameraden mir auch viel Mut machen, es einfach zu wagen - wie so viele vor uns auch.
Es ist einfach das Handycap von uns Norddeutschen, einfach zu weit ab vom Berg zu sein.
Mit Verlaub - mit dem Herzen, mit der Seele sind wir es - bin ich es! Und ich glaube, das ist schon eine ganze Menge.
Natürlich wiegt der Vorteil, wenn nah am Gebirge wohnhaft, fleißig trainieren zu können.
Mach mir etwas mehr Mut! Ich möchte nicht mit Angst und Furcht einhergehen, um den Graßler-Weg zu gehen.
Mit freundlichen Grüßen von Bert

Reservierungen in den Berghütten des DAV

ThomasFFM, Dienstag, 11. Juni 2013, 06:59 (vor 3980 Tagen) @ Bert

Hallo, Bert!

Ich denke (ohne es empirisch beweisen zu können): So mancher geht den Traumpfad an, ohne wirklich zu wissen, ob er den Anforderungen gewachsen ist. Mag sein, dass mancher unterwegs enttäuscht ist, wenn er merkt, dass er doch überfordert ist. Oder dass er - damit muss man einfach rechnen, da man nicht unbedingt eine Woche lang beständiges Schönwetter erwarten kann - mal in einer Hütte festsitzt, nicht weiter kommt, absteigen und improvisieren muss (z. B. mit Bussen die Friesenbergscharte umfahren, das Schlauchkar umgehen muss, wie auch immer).

Mein Rat daher: Probier's einfach! Sag nicht: Ich will dieses Jahr unbedingt in Venedig ankommen und mein Programm knallhart durchziehen - alles nur das nicht! Stress haben wir im Alltag zur Genüge, da brauchen wir ihn nicht auch noch im Urlaub. Geh einfach los, nimm Dir gerade am Anfang Etappen vor, die Dir auch mal Zeit zum zwischenzeitlichen Ausruhen geben! Und ob Du z. B. von München bis Tölz zwei oder drei Tage brauchst (ich würde drei vorziehen), ob Du mal einen Ruhetag im Inntal einlegst, auszuschlafen, um Wäsche zu waschen oder Innsbruck anzuschauen - das ist Deine Entscheidung, die ich spontan treffen würde. Und schließlich: Wenn Du irgendwo aufhören musst (im Pustertal z. B.), dann komm halt nächstes Jahr wieder und mach an diesem Punkt weiter!

Also nur Mut - versuch's, aber erzwinge nichts!

Ich wünsche Dir viel Spaß (der sollte im Vordergrundstehen)!

Gruß
ThomasFFM

Reservierungen in den Berghütten des DAV

Frolickle @, Freitag, 14. Juni 2013, 12:24 (vor 3976 Tagen) @ ThomasFFM

Lieber Bert,

treffender als ThomasFFM kann man es kaum ausdrücken, allerdings hat cauchykriterium in einem Punkt nicht unrecht: Mach doch vor dem Traumpfad eine Wochenendtour in den (Vor-)Alpen. Das ist, egal ob Du dann den Weg in einem Stück oder in mehreren machst, auf jeden Fall sinnvoll (- und eigentlich ein Vergnügen, wenn man die Berge liebt.) Wie wäre es mit der Soiernspitze? Landschaftlich ein Hochgenuss, alpin, nicht zu kurz, mit einem phantastischen Badesee und im Soiernhaus kannst Du Dich auch mit dem Hüttenleben vertraut machen.
Ich habe, als ich München-Venedig gegangen bin, eine (64-jährige) Berlinerin kennengelernt, die den Weg am Stück ging, und davor keinerlei Beziehung zu den Bergen hatte. ABER sie hatte vor dem Start einen viertägigen Bergwanderkurs beim DAV belegt. Wahrscheinlich wäre sie auch ohne den Kurs heil in Venedig angekommen, aber mit war es sicher das umsichtigere Vorgehen.
Also kurz: wage das Abenteuer - aber so gut vorbereitet wie möglich.

Auf jeden Fall viel Spaß. Würde mich interessieren und freuen, zu hören, wie Du dieses Erlebnis schließlich empfandest,

Schöne Grüße,
Frolickle

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