Hüttenreservierung per Telefon wie aufwendig?

fernweher @, Donnerstag, 27. Juni 2013, 10:30 (vor 3963 Tagen)

Hallo alle zusammen,

ich habe das Glück den kompletten Weg ab Mitte August begehen zu können (wenn denn das Wetter mitspielt) und würde gerne vorab noch abklären, wie es mit den Hüttenreservierungen von statten geht. Habe mir bereits eine Liste sämtlicher Hütten / Hotels angelegt, die ich vermutlich angehen werde (so Wetter und Beine mitspielen). Da ich alleine loswandern und mir einen nicht zu strikten Zeitplan auferlegen möchte werde ich nicht sämtliche Hütten im vorraus reservieren sondern wollte für den aktuellen bzw. nächsten Tag am Morgen den Hüttenwirt anrufen. Ich denke als Alleinreisender wird man wohl weniger Probleme haben ein freies Bett zu bekommen, aber sicher ist sicher ankündigen bzw. allein aus dem Sicherheitsaspekt heraus.

Per Roaming würde ich 0,3451€/Minute zahlen und daher gerne vorab wissen, wie aufwendig eine Reservierung am Telefon, vor allem im italienischen Gebiet ist? Sprachlich kann ich dort leider nicht in Landessprache sondern mich nur per Deutsch / Englisch verständigen, wobei ich denke das ich damit auf jeden Fall durchkommen werde wenn ich mir noch einige Standardbrocken italienisch (wie z.B. hinten im Rother) zulege.

Hatte mir auch überlegt eine italienische SIM Karte zu bestellen, da dies aber ca. 50€ Kosten würde denke ich, dass ich mit Roaming Gebühren auch durchkommen sollte. Bei ca. 19 Tagen in Italien und 6 in Österreich (wo so oder so Roaming Gebühren anfallen), müsste ich ungefähr 150 Minuten vertelefonieren, damit sich die Kosten der italienischen SIM Karte amortisieren.

Wie habt ihr das gemacht, einfach mit eurer deutschen SIM Karte telefoniert (was kam da am Ende ca für ein Wert raus) bzw. eure Erfahrungen mit italienischen SIM Karten?

Liebe Grüße,
fernweher

Hüttenreservierung per Telefon wie aufwendig?

Günter, Donnerstag, 27. Juni 2013, 11:14 (vor 3963 Tagen) @ fernweher

Hallo,

bei meiner Tour 2007 hab ich mit einem Kartentelefon, ohne Vorreservierungen der Hütten, rd. 160 Euro vertelefoniert, hab allerdings jeden Tag mehrere Minuten mind. einmal Nachhause telefoniert.
Musste dann mehrmals aufladen, entweder gleich diese Freischaltungen mitnehmen oder die Nummern aufs Handy schicken lassen.

Wünsch Dir viel Spaß bei deiner Tour. ;-)

Gruß
Günter

Hüttenreservierung per Telefon wie aufwendig?

Toyotama @, Donnerstag, 27. Juni 2013, 22:09 (vor 3963 Tagen) @ Günter

Auch wenn ich mich hier unbeliebt mache, indem ich mich ständig wiederhole ... lass das mit dem Reservieren!!!- Geht auch ohne!:-D

Hüttenreservierung per Telefon wie aufwendig?

fernweher @, Freitag, 28. Juni 2013, 20:16 (vor 3962 Tagen) @ Toyotama

Also ich bin jetzt nicht unbedingt scharf darauf, jeden Tag die Hütte zu reservieren aber ich sehe aktuell zwei Vorteile:

- man hat einen Nachtplatz (als Einzelperson und unter der Woche wahrscheinlich nicht so relevant, wohl eher bei größeren Gruppen?)
- Sicherheitsaspekt, da man alleine läuft müsste wenigstens der Hüttenwirt wissen, dass sich jmd angekündigt hat und nicht da ist. Evtl. erkundigt dieser sich bei den Gästen, die den selben Weg laufen ob diese jmd. gesehen haben oder sind die Wirte mittlerweile abgestumpft, weil viele Leute reservieren und dann nicht mehr erscheinen, womit der vermeintliche Sicherheitsaspekt nicht mehr zu tragen kommt?

Hüttenreservierung per Telefon wie aufwendig?

Angelika @, Freitag, 28. Juni 2013, 21:05 (vor 3962 Tagen) @ fernweher

Ich weiß nicht, ob man bei dem Auftrieb, der heutzutage unterwegs ist, noch davon ausgehen kann, dass die Hüttenwirte einen angekündigten Wanderer, der nicht erscheint, suchen lassen. ..... wenn doch soundsoviele Leute reservieren und dann eh was anderes machen ....
Ich denke, wenn man allein loszieht, was auf geeignneten Strecken durchaus ok ist, muss man auch die Verantwortung allein tragen und nicht hoffen, dass einen an schwierigen Stellen ein Grüppchen mitschleppt oder der Hüttenwirt einen vermisst.
Ich bin letztes Jahr von München nach Venedig allein gegangen (vor einigen Jahern beispielsweise den GR 20 auch allein) und mir war jederzeit bewusst, dass die Entscheidung, allein zu gehen - aus welchen Gründen auch immer - bedeutet: Ich muss selber für mich sorgen. Aber das ist doch gerade auch reizvoll und in Ordnung.
Es gibt ja mittlerweile Leute, die ohne Handy und Navi nicht mehr vor die Tür gehen ... tut mir leid, wenn das jetzt ketzterisch klingt, ...
... wenn die Wirtsleute von der Hütte sagen: Geh heut nicht weiter! Das hat Bedeutung. Aber diese Vorausplanerei auf Wochen und Tage und mit fünf Sicherungen per Elektronik ... das funktioniert nicht.
... veilleicht bin ich ja auch altmodisch
Angelika

"Handy als praktisch Wanderbegleiter"

Dieter, Samstag, 29. Juni 2013, 10:46 (vor 3961 Tagen) @ Angelika

Ja, so ist es, Angelika. Ich wundere mich manchmal, wie ich es geschafft habe,
ohne den ganzen Schnicknacck, die Alpen zu überqueren.
Aber alles hat seine Zeit, auch wenn's weh tut.

Hüttenreservierung per Telefon wie aufwendig?

lepido, Samstag, 29. Juni 2013, 10:50 (vor 3961 Tagen) @ Angelika

Ich bin letztes Jahr auch allein gegangen und habe immer etwas ohne Reservierung bekommen. Meine Erfahrung mit dem Reservieren: Wenn man einen Tag vorher reservieren möchte, hört man sich nur an, dass die Hütte ausgebucht ist (das Telefonat kann man sich also sparen); wenn man so früh reserviert(einige Tage vorher), dass noch buchbare Plätze frei sind, ruft man nochmal an, um abzusagen, da das Wetter einem einen Strich durch die Rechnung gemacht hat oder man aus anderen Gründen schneller oder langsamer geht. Fazit: einfach loslaufen, nicht von der manchmal ausbrechenden Reservierungshektik anstecken lassen und die Zeit ohne Technik und Termine genießen

Zur Sicherheit durch Reservierung: Aufgrund der zahlreichen Leute, die unterwegs sind, würde ich nicht davon ausgehen, dass die Hüttenwirte aktiv werden, wenn jemand, der reserviert hat, nicht kommt. (Das kann man m.E. auch nicht erwarten. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.) Als Alleingeher kann man sich bei etwas kritischeren Wetterlagen und/oder Passagen aber sicherlich zumindest für kurze Zeit mit Leuten zusammentun (ohne sich dauerhaft festzuzecken!). Ansonsten meine ich, dass das Allein-gehen absolut reizvoll ist. Ich habe es sehr genossen. Und immer schön auf die Hüttenwirte hören: Wenn die sagen, dass es nicht geht, dann ist das so

Hüttenreservierung per Telefon wie aufwendig?

trebonse, Samstag, 29. Juni 2013, 12:24 (vor 3961 Tagen) @ Angelika

Du bist nicht altmodisch, Andrea. Genau so macht das Bergerlebnis Spaß, wie wir es seit 20,30 Jahren auch machen.

Servus und a scheens Wochenend
trebonse

Hüttenreservierung per Telefon wie aufwendig?

thorsten, Samstag, 29. Juni 2013, 17:53 (vor 3961 Tagen) @ fernweher

Hallo,wir sind letztes Jahr zu zweit von Mitte August bis Mitte September den Weg gewandert. Wir haben immer einen Tag im Voraus reserviert. Das war problemlos, keine Verständigungsschwierigkeiten, und vor allem in den Dolomiten sehr sinnvoll. Und kostspielig war es auch nicht. Zweimal mussten wir wegen schlechtem Wetter umplanen, das war kein Problem mit der Absage. Aber was noch viel wichtiger ist: Rechtzeitig in Vendig reservieren. Wenn Du MItte September dort ankommst, ist da Hochsaison. Wir haben von Belluno aus im Internet Cafe ein Hotel reserviert.
Grüße

Hüttenreservierung per Telefon wie aufwendig?

Toyotama @, Samstag, 29. Juni 2013, 22:03 (vor 3961 Tagen) @ thorsten

Venedig: ostello (Jugendherberge) 5 min vom Markusplatz mit dem Boot (Insel vor dem Markusplatz) 19,- Euro. :-)

Hüttenreservierung per Telefon wie aufwendig?

Manfred, Samstag, 29. Juni 2013, 22:28 (vor 3961 Tagen) @ Toyotama

Genauer gesagt, liegt das "Ostello" auf der Giudecca, vom Markusplatz mit dem Schiff kommend entweder "Zitelle" oder "Redentore" aussteigen, z. B. mit der Linie 2.

Hüttenreservierung per Telefon wie aufwendig?

Simba, Montag, 01. Juli 2013, 21:07 (vor 3959 Tagen) @ fernweher

Hallo fernweher,
auf meiner Tour letzte Jahr habe ich die Übernachtungen für die erste Woche im Voraus gebucht, weil ich da noch gut abschätzen konnte, wann ich wo sein werde. Im weiteren Verlauf habe ich auch die Wochenenden reserviert, weil da einfach sehr viele Leute unterwegs waren. Das hat sich als sehr sinnvoll erwiesen!!! Den Rest haben freundlicherweise die Hüttenwirte vor Ort für mich erledigt. Die kennen ja die M-V-Wanderer und die Probleme schon und wenn man freundlich fragt, rufen sie für einen in der nächsten Hütte an und reservieren.
Viele Spaß auf deiner Tour!

Hüttenreservierung per Telefon wie aufwendig?

konglong, Dienstag, 02. Juli 2013, 12:31 (vor 3958 Tagen) @ Simba

Die kennen ja die M-V-Wanderer und die Probleme schon und wenn man Fifa Ultimate Team Coins

Empfang - wo möglich?

Sonnenschein, Donnerstag, 04. Juli 2013, 22:57 (vor 3956 Tagen) @ fernweher

Ich würde noch gerne wissen, wo man überall Empfang hat und telefonieren kann.
Auf den Hütten überall? Und unterwegs??
Danke.

Empfang - wo möglich?

Cauchykriterium, Freitag, 05. Juli 2013, 08:44 (vor 3955 Tagen) @ Sonnenschein

Ich weiß nicht, ob ich bei dieser Frage lachen oder weinen soll. In Deutschland kann man bereits im Flachland in ausgedehnten Waldgebieten ohne Netz dastehen - warum sollte ausgerechnet im Hochgebirge eine flächendeckende Versorgung existieren?
Falls die Frage ernst gemeint ist: überall dort, wo man ins besiedelte Tal schauen kann, wird Empfang relativ wahrscheinlich sein. Zusätzlich in großen Skigebieten oder sonstigen touristischen Hotspots. Ansonsten ist es halt Glücksache, vor allem in Bezug auf das eigene Netz bzw. dessen jeweiligen Auslandspartner.

Empfang - wo möglich?

Manfred, Sonntag, 07. Juli 2013, 15:08 (vor 3953 Tagen) @ Sonnenschein

Manche gehen ins Gebirge, um endlich mal abschalten zu können vom Alltagstrott, wozu auch die allzeitige Erreichbarkeit gehört, für andere scheint gerade das ein wichtiges Kriterium fürs Gebirge zu sein. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da nirgendwo "Empfang" möglich war und selbst viele Hütten kein Telefon besaßen und das funktionierte alles wunderbar.

Empfang - wo möglich?

Sonnenschein, Montag, 08. Juli 2013, 08:00 (vor 3952 Tagen) @ Manfred

Uns ging es nicht um dauerndes Gequatsche mit Freundinnen daheim, sondern um im Notfall telefonieren zu können. Und eben auch die nächste Hütte vorbuchen zu können. Ging doch hier um Hüttenbuchen per Handy. Dafür brauch ich doch Empfang.
Und zu Hause melden, sollen wir uns auch regelmäßig. Ist doch klar, oder?

Empfang - wo möglich?

Cauchykriterium, Samstag, 13. Juli 2013, 13:38 (vor 3947 Tagen) @ Sonnenschein

Bei all dem Reservierungswahn bitte nicht vergessen: jedes Jahr sterben durchschnittlich 5.387 Bergwanderer vor allem am M-V-Weg, weil Hüttenwirte sie abgewiesen haben. Mit einer Hand an der verschlossenen Türe rüttelnd versuchen die meisten noch mit der freien Hand die Bären, Wölfe und Adler abzuwehren. Morgens verscharen die Hüttenteams im ersten Morgengrauen die Reste. Deutsche Bergwanderer sind übrigens unterproportional betroffen - es geht doch nichts über eine rechtzeitige Reservierung!

Die Hüttenwirte sind bestimmt jeden Morgen sehr begeistert, wenn jeder einzeln über eine schlechte Handyverbindung anruft. Wer freundlich (!) das Hüttenteam fragt, wird meistens über einen Sammelanruf in der nächsten Hütte angekündigt. Ich kann zwar verstehen, dass viele keine Lust auf ein Notlager haben, aber das ist ja auch nicht so tragisch, wenn es gelegentlich passiert?

Für Notrufe sind Handys sicherlich ganz praktisch - wenn sie denn gerade funktionieren! -, können aber bspw. Trillerpfeifen nur ergänzen. Für letztere muß man nicht die Nummer der Vorbeilaufenden kennen ;-). Es ist ein Irrglaube, dass, wer mit Handy in den Bergen unterwegs ist, in jedem Fall gefunden oder gar gerettet wird, wenn eine lebensbedrohliche Situation entstanden ist.

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