Hüttenreservierungen

asti_2000, Mittwoch, 09. September 2015, 12:35 (vor 3153 Tagen)

Zum Theme reservieren, oder nicht reservieren möchte ich hier meine diesjährige Erfahrung weitergeben.
Wir (2 Personen) haben die lt. DAV2014 wenig begangene Sellrainrunde tangiert und wollten auf der Scheinfurter Hütte übernachten. Von der Dortmunder Hütte kommend, die recht leer war, hatten wir nicht im geringsten damit gerechnet, irgendwelche Probleme zu bekommen. Nachdem wir auch unter der Woche unterwegs waren sollten doch zwei Personen immer unterkommen.
Denkste!
Da wir schon gegen 14Uhr eintrafen und uns schon auf einen Kaiserschmarrn gefreut haben, hat uns die Hüttenwirtin sehr deutlich gesagt: "Was, nicht reserviert? Dann müssen sie absteigen nach Hintertai! Wir sind voll." Auch die Option nächste Hütte anlaufen (Winnebachseehütte) tat sie mit: " die sind auch voll" ab.
Ich zeihe daraus folgende Schlüsse:

  • Immer reservieren. Zur Not Reservierungsgebühr verfallen lassen.
  • Wenn nicht reserviert, so lange trödeln, das ein Abstieg nicht mehr zu vertreten ist.
  • Nachdem wir sicherheitshalber schon mit Schlafsack unterwegs waren kommt ab nun wohl noch ein Tarp hinzu (Schlafsack+Tarp sollten sich bei max. 1Kg einpendeln)

Mag jeder für sich entscheiden, wie risikobereit er mit seinen geplanten Übernachtungen umgeht. Ich mag eher die beruhigende Variante.

Hüttenreservierungen

AV Tiroll ⌂ @, Donnerstag, 10. September 2015, 12:32 (vor 3152 Tagen) @ asti_2000

1. Die Größe einer Hütte macht nun mal den Unterschied: Dortmunder 70 Schlafplätze, Schweinfurter 56, Winnebachsee-H. 44.
2. Mitte Juli bis Mitte/Ende August sind bei normale guten Wetter (wie heuer) die allermeisten Hütten sehr gut besucht, dh. empfehlen ÖAV wie DAV Reservierung.
3. ohne Reservierung geht zwar, aber: Es kommen immer wieder Bergsteiger, die auf eine Reservierung, auch während der Hochsaison, verzichten. Damit verzichten sie auch auf einen vorreservierten Schlafplatz. Kein Problem für viele Wirte, es hat Schlafplätze so lange es hat, danach werden eben nur noch Notschlafplätze zugewiesen.
Aber häufig beschweren sich gerade die, die weder reservieren, noch sich dann mit der gegebenen Situation abfinden müssen.
Bitte bedenken, danke, Alpenverein Tirol

Hüttenreservierungen

K2 @, Dienstag, 08. Dezember 2015, 20:57 (vor 3062 Tagen) @ AV Tiroll

Neben der Größe der Hütte (bzw. genauer gesagt der Anzahl der Übernachtungsplätze) ist insbesondere auch die Lage/Beliebtheit der Hütte zu beachten !

K2.

P.S.: Gerüchten zu Folge kann man auch eine ganze Saison durch die Alpen streifen und auch ohne Reservierung jederzeit gut unterkommen - nur eine Frage der jeweiligen Kombination aus Termin und Lokalität ;-)

Hüttenreservierungen

Gipfelfreizeit ⌂ @, Donnerstag, 14. Januar 2016, 23:34 (vor 3025 Tagen) @ K2

Hallo..!

Also unsere Erfahrung (Juli 2015) hat gezeigt, dass Reservieren auf jeden Fall Sinn macht. Wir haben öfters Leute auf der Tour getroffen, die bei bestem Wetter einen ungeplanten Ruhetag einlegen mussten, weil auf der nächsten Hütte erst am Folgetag wieder was frei war. Das ist mehr als unglücklich.

Wir haben alle Unterkünfte komplett im Vorfeld vorab reserviert. Ebenfalls vorher eingeplant und festgelegt waren fünf Ruhetage. Zum einen wollten wir uns die Zeit nehmen, etwas entspannen und die Atmosphäre eines Hüttentages genießen, zum anderen hätte es den Vorteil, dass hätte man doch einen unplanmäßigen Ruhetag einlegen müssen (Wetter, Gesundheit...) man nicht alle nachfolgenden Hütten hätte anrufen und umbuchen müssen, sondern nur die drei, vier bis zum nächsten geplanten Ruhetag. Danach wäre man ja wieder im Plan gewesen. Allerdings hatten wir mit dem Wetter und allen anderen Widrigkeiten so viel Glück, dass wir wie vorher geplant durchgekommen sind. Ausgewählt haben wir die Ruhetage zum einen nach den jeweils vorangegangenen und den nachfolgenden Etappenprofilen, sowie auch nach den Hütten und deren Ausstattung/Angebot selbst.

Unsere Ruhetage waren folgende:

- Tutzinger Hütte (nach Etappe 3): Ruhetag für kleine Gipfeltour auf die Benediktenwand genutzt...
- Lizumer Hütte (nach Etappe 8): Sonne, Berge, Seele baumeln lassen, Energiespeicher auffüllen, Wäsche waschen...
- Kreuzwiesenhütte (nach Etappe 13): Sonne, Berge, Seele baumeln lassen, Außenkegelbahn...
- Alleghe (nach Etappe 18): Einkaufen, Wäsche waschen, zur Abwechselung mal etwas anderes essen...
- Belluno (nach Etappe 23): Einkaufen, Ortsfest, Nachtleben, die Alpen liegen hinter einem...

Im Nachhinein können wir nur sagen, dass wir damit eigentlich ganz gut gefah...gelaufen sind. Es ist vor allem auch ganz angenehm, die Problematik mit den Plätzen auf den Hütten einfach aus dem Kopf zu haben und sich auf die schönen Dinge der Wanderung konzentrieren zu können.

Hüttenreservierungen

Coco, Montag, 18. Januar 2016, 12:18 (vor 3021 Tagen) @ Gipfelfreizeit

Hallo,

es muss sich jeder im Vorhinein selber klar werden was er will. Ich bin im Juli 2015 den gesamten Weg in 24 Tagen gegangen und war über die Entscheidung immer nur zwei bis drei Tage vorher die Übernachtung zu reservieren glücklich.
Von daheim aus konnte und wollte ich mich nicht komplett festlegen, reserviert man von unterwegs aus, ist man deutlich flexibler. Für zwei bis vier Personen, konnten wir immer problemlos reservieren, nur an den Wochenenden wird es eng und man sollte früher dran sein.
Generell läuft man aber deutlich entspannter, wenn man weiß wo man die nächsten Tage einen sichern Schlafplatz hat...:-)

Hüttenreservierungen

K2 @, Montag, 25. Januar 2016, 22:37 (vor 3014 Tagen) @ Gipfelfreizeit

Das mit den ungeplanten Ruhetagen halte ich für etwas übertrieben:

Irgendwie kommt man eigentlich immer unter, auch wenn vorher keine Reservierung mehr möglich ist (häufig wird nicht 100% der Plätze zur Reservierung freigeben bzw. Leute erscheinen nicht oder es heißt einfach zusammenrücken).

Schöne Grüße
K2.

Hüttenreservierungen

Gipfelfreizeit ⌂ @, Montag, 01. Februar 2016, 22:48 (vor 3007 Tagen) @ K2

Das mit den ungeplanten Ruhetagen halte ich für etwas übertrieben:

Ja, ungeplante Ruhetage sind völlig übertrieben ;-) Die eingeplanten haben wir aber nicht nur als Puffer eingerichtet, sondern weil wir an den Orten auch gerne einen Tag verbringen wollten. Am Ende des Tages muss es aber wirklich jeder selber wissen, ob er komplett auf Nummer sicher gehen will, dafür aber an einen festen Zeitplan gebunden sein will oder lieber im Wissen völliger Spontanität oder Freiheit das Risiko eingeht, doch mal nur im Notlager zu landen oder einen Tag auf einen freien Hüttenplatz warten zu müssen.

Hüttenreservierungen

K2 @, Sonntag, 07. Februar 2016, 20:39 (vor 3001 Tagen) @ Gipfelfreizeit

Nun, es gibt grundsätzlich unterschiedliche Strategien für Fernwanderwege wie München-Venedig, wo jeder für sich selbst nach eigenem Gusto die für eigene Physis und Psyche am besten taugende Variante anstreben sollte.

Die einen operieren mit fix geplanten Pausentagen und halten vordefinierten Gesamtplan ein, die anderen bevorzugen beispielsweise ein überschlagendes Vorgehen.

Die Entscheidungstaktik in unplanmäßigen Situationen bleibt davon ja unberührt.

Ich persönlich und meine Begleitung hatten bei München-Venedig sehr gute Erfahrungen mit Gehen - so lange es Körper, Wetter und Weg-Bedingungen zulassen - gemacht (was letztlich zu 0 Ruhe-/Pausentagen führte).
Diese Erfahrung hat sich dann seither bei kleineren und insbesondere auch größeren Wanderprojekten bewährt. Ist aber wie gesagt eine persönliche und somit sehr subjektive Einschätzung.

Schöne Grüße
K2.

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