Vergleichbarkeit Traumpfad mit Jakobswegen

Hans-Georg @, Berlin, Dienstag, 29. Dezember 2015, 17:52 (vor 3041 Tagen)

Hallo zusammen,
ich bin in den letzten 4 Jahren jedes Jahr einen Jakobsweg gewandert begonnen mit dem Camino Frances über 850 km über den Camino Portugues, den Camino de la Costa und den Camino Primitivo mit jeweils rund um die 350 km. An Höhenmetern habe ich dabei in den spanischen Gebirgszügen auch einiges bewältigt wobei die Tagesetappen mit den meisten Höhenmetern um die 1.200 aufzuweisen hatten.
Da mir in Spanien inzwischen die Wanderwege ausgehen möchte ich mich in diesem Jahr dem Traumpfad München-Venedig stellen. Mir ist bewußt, das hier deutlich mehr Höhenmeter zu bewältigen sind, aber dafür ist die Zeit mit 29 Tagen für 550 km ja auch auskömmlich bemessen, denn in 2 Tagen mehr habe ich vor 4 Jahren den Camino Frances mit 850 km bewältigt.
Nun meine Frage: Ausser der vorgenannten Wandererfahrung auf in der Regel gut ausgebauten Wegen habe ich bisher keine richtige 'Bergerfahrung'. Wer hat schon beide Herausforderungen (Jakobsweg und Traumpfad) gemeistert und kann mir etwas über die Vergleichbarkeit sagen ? Von der Ausrüstung her denke ich das ich den Großteil meiner Ausrüstung für die Caminos weiterverwenden kann incl. meiner Meindl Schuhe (die den Knöchel überdecken).
Ich möchte Mitte August als Einzelwanderer starten und denke schnell Anschluss zu finden. An Ausrüstung werde ich den Rother Führer, ein GPS-Gerät und mein Handy mitnehmen - auf weitere Karten wollte ich eigentlich verzichten. Wer hat Tips und Hinweise für mich ? Ich bin für jeden Rat und Hinweis dankbar.
Hans-Georg

Vergleichbarkeit Traumpfad mit Jakobswegen

Cauchykriterium, Donnerstag, 31. Dezember 2015, 08:50 (vor 3040 Tagen) @ Hans-Georg

Zu Deinen Fragen
- Vergleichbarkeit zu Jakobswegen
- Mitnahme von Karten
ist schon viel geschrieben worden. Was hat denn Deine Recherche in den alten Threads erbracht??

Vergleichbarkeit Traumpfad mit Jakobswegen

Hans-Georg @, Berlin, Samstag, 02. Januar 2016, 03:19 (vor 3038 Tagen) @ Cauchykriterium

wenn ich ganz ehrlich bin habe ich die alten Threads alle nicht gelesen

Vergleichbarkeit Traumpfad mit Jakobswegen

Cauchykriterium, Samstag, 02. Januar 2016, 11:01 (vor 3038 Tagen) @ Hans-Georg

So so, und jetzt sollen wir die Arbeit für Dich machen und alles noch einmal schreiben? Fliegen eigentlich am Jakobsweg einem die gebratenen Hähnchen direkt in den Mund? :-D

Vergleichbarkeit Traumpfad mit Jakobswegen

Hans-Georg @, Berlin, Sonntag, 03. Januar 2016, 01:34 (vor 3037 Tagen) @ Cauchykriterium

Also ich habe jetzt alle 17 Seiten dieses Forums bis 2010 durchgeschaut und in den Überschriften der einzelnen Themen auf den ersten Blick keine Antworten auf meine Fragen gefunden, aber werteste Cauchykriterium, auf weiteren Support einer so hilfbereiten und auskunftsfreudigen Wanderfreundin verzichte ich dann doch dankend.

Vergleichbarkeit Traumpfad mit Jakobswegen

Cauchykriterium, Sonntag, 03. Januar 2016, 09:51 (vor 3037 Tagen) @ Hans-Georg

Überschriften lesen ist nicht immer hilfreich. Es gibt hier im Forum eine Volltextsuche. Ist echt schwer zu entdecken, aber schau mal nach rechts oben in Deinem Bildschirm.

Aber ich nehme Dir diese wirklich anstrengende Arbeit gerne ab: http://www.muenchenvenedig.de/forum/index.php?mode=search&search=jakobsweg

Vergleichbarkeit Traumpfad mit Jakobswegen

Hans-Georg @, Berlin, Sonntag, 03. Januar 2016, 20:20 (vor 3036 Tagen) @ Cauchykriterium

Wie gesagt, werteste(r) Caucykriterium, bitte keine Mühe machen, ich habe von FREUNDLICHEN Usern wie Toyotama ausreichend hilfreichen und nützlichehSupport und nicht nur oberlehrerhafte Belehungen bekommen.

Vergleichbarkeit Traumpfad mit Jakobswegen

Toyotama @, Sonntag, 03. Januar 2016, 14:13 (vor 3037 Tagen) @ Hans-Georg

Also, ich war viele Fernwege in Deutschland gewandert und habe bevor ich vor acht Jahren das erste mal M-V gegangen bin einen eintägigen Kurs beim Alpenverein gemacht(Umgang mit Klettersteigset, gehen in unwegsamen Gelände etc). M-V war kein Problem für mich, die Schiara hatte ich dann wetterbedingt ausgelassen. Ich war damals 48 Jahre alt und hatte es vermutlich mit meinen 1,51 m manchmal schwieriger als "normalwüchsige". Man muss halt mehr Schritte machen, um eine bestimmte Strecke zurückzulegen und das Bein beim Kraxeln höher ziehen als andere. Ich hatte vorher keine Erfahrung mit dem Wandern im Gebirge. 2010 bin ich den Weg dann noch einmal gegangen - diesmal inclusiv Schiara.Nur ein Tipp, wer mit Wasser mehr als 9 kg auf dem Rücken hat, hat definitiv zu viel im Rucksack. Ich bin ganz altmodisch mit Karten, also ohne GPS/Smartphone/internetfähiges Handy gegangen. Ich hatte auch keine Bergschuhe sondern die ganz normalen Wanderschuhe von Lowa/Meindl an. Zu der Ausrüstung bei meinen bisherigen Wanderungen hatte ich eine Rettungsdecke (aus dem Verbandskasten)mit, sowie eine Trillerpfeife, um im Falle eines nicht vorhandenen Empfangs ein SOS Signal geben zu können. Außerdem hatte ich eine Bandschlinge und einen Einzelkarabiner dabei, um mich als emotionale Sicherheit an den seilversicherten Stellen mit dem Hüftgurt mit dem Seil verbinden zu können (meine Sehfähigkeit ist nicht berauschend). Der Tipp kam vom Alpenverein. Ich habe auch einige Eltern gesehen, die ihre Kinder auf diese Weise an den Stellen mit sich selbst verbunden haben.Wenn man ausrutscht, rutscht man da eben nur etwas ab und wird dann gleich gehalten.Das Klettersteigset hatte ich an den Passo Duran vorausgeschickt und von Belluno aus mit der Post zurück. Man kann die Schiara auch auslassen. Ist natürlich ein tolles Erlebnis, aber man kann auch genauso gut zur Straße runtergehen und da in den Bus steigen! - Denen, die das uncool finden würde ich als erstes mal raten ihr Smartphone wegzuschmeißen, das Bedürfnis permanent mit der ganzen Welt vernetzt sein und jeden Furz den man gelassen hat sofort auf Facebook posten zu müssen, finde ich wesentlich uncooler, als ab und an eine Seilbahrn zu benutzen ....
ansonstenwürde ich nicht zu viele Informationen einholen, das verwirrt bloß und was für den einen passt, muss für den anderen nicht unbedingt passen. Aber wenn du schon viel gegangen bist, verlass Dich einfach auf dein Gefühl - ich fand diesen eintägigen Kurs vom Alpenvrein allerdings hilfreich, wir sind damal in dem am nächsten gelegenen Höhenzug mit Klettersteigset 30 m senkrecht die Wand rauf ...dann hatte man zumindest vorher schon mal einen Felsen angefasst. Eine Alpenvereinsmitgliedschaft finde ich für den Weg aus folgenden Gründen sinnvoll: größere Aufnahmgarantie in vollen Hütten, ein preiswertes Essen, Freiflug, falls man geborgen werden muss. Und abgesehen davon nutze ich ja auch den Service: markierte Wege, Infrastruktur (wenn die alpenvereine keine Hütten gebaut und Wege markiert hätten, wäre der Weg für Normalos gar nicht möglich)
So, ich hoffe mein langer Sermon hat dir geholfen ...
Viel Freude auf dem Weg!

Vergleichbarkeit Traumpfad mit Jakobswegen

K2 @, Sonntag, 03. Januar 2016, 14:39 (vor 3037 Tagen) @ Toyotama

Hallo und noch gutes Neues Jahr an alle.

Kleine Ergänzung noch zu der umfassenden und sicherlich sehr hilfreichen Beschreibung von Toyotama:

Wenn man "geborgen" werden muß (man also tot ist), interessieren einen persönlich die Kosten mit hoher Wahrscheinlichkeit nur noch höchst peripher, allerdings gilt das mit dem "Freiflug" natürlich insbesondere auch für "Rettung" (wenn man also noch mehr oder weniger am Leben ist) und bei der Alpenverein-Mitgliedschaft (im Gegensatz zu vielen ähnlichen Rettungs-Versicherungen von ADAC, Krankenversicherung & Co) gilt das auch bereits ohne körperliche Verletzungen (psychische oder anderweitige Blockierung).

K2.

P.S.: Für die Leistungsfähigkeit sind weniger als 9 kg sicherlich sehr gut, allerdings sollte man aus der Gewichtsreduzierung auch kein Mantra machen und ggf. dem eigenen Kompromiss aus Köperlichem Befinden, Können, Ausdauer und Komfort anpassen.

Vergleichbarkeit Traumpfad mit Jakobswegen

Toyotama @, Sonntag, 03. Januar 2016, 15:29 (vor 3037 Tagen) @ K2

Hallo und noch gutes Neues Jahr an alle.

Kleine Ergänzung noch zu der umfassenden und sicherlich sehr hilfreichen Beschreibung von Toyotama:

Wenn man "geborgen" werden muß (man also tot ist), interessieren einen persönlich die Kosten mit hoher Wahrscheinlichkeit nur noch höchst peripher, allerdings gilt das mit dem "Freiflug" natürlich insbesondere auch für "Rettung" (wenn man also noch mehr oder weniger am Leben ist) und bei der Alpenverein-Mitgliedschaft (im Gegensatz zu vielen ähnlichen Rettungs-Versicherungen von ADAC, Krankenversicherung & Co) gilt das auch bereits ohne körperliche Verletzungen (psychische oder anderweitige Blockierung).

K2.

P.S.: Für die Leistungsfähigkeit sind weniger als 9 kg sicherlich sehr gut, allerdings sollte man aus der Gewichtsreduzierung auch kein Mantra machen und ggf. dem eigenen Kompromiss aus Köperlichem Befinden, Können, Ausdauer und Komfort anpassen.

Danke, dasse mit der psychischen oder andersweitigen Blockierung habe ich gar nicht gewusst!
Mit dem Gewicht hast du natürlich recht. Mein sollte kein Dogma daraus machen. Ich habe Menschen getroffen, denen Videokamera oder Tablett ungeheuer wichtig waren, oder auch Einwegrasierer und Schminkset unverzichtbar waren und die das dann eben auch gerne getragen haben!
Das mit dem Gewicht kommt bei mir auch dadurch zu stande, dass ich die Beschränkung beim Wandern liebe (natürlich ist ein Gedichtband trotzdem dabei) und meine Hosen 30 cm kürzer sind als bei den meisten anderen und die 10 Ärmel cm kürzer, dass spart auch schon einiges an Gewicht - und nicht zu vergessen, ich habe wesentlich weniger Muskelmasse und muss mich schon dadurch beschränken ;-)

Vergleichbarkeit Traumpfad mit Jakobswegen

Hans-Georg @, Berlin, Sonntag, 03. Januar 2016, 20:18 (vor 3036 Tagen) @ Toyotama

Hallo liebe(r) Toyotama,
herzlichen Dank für die ausführlichen Schilderungen die mir viel geholfen haben bei meiner Überlegung nach 4 Jakobswegen nun die Strecke M-V anzugehen. Nach Deinen Schilderungen werde ich die Herausforderung annehmen. Die Mitgliedschaft im DAV habe ich bereits am 2. Weihnachtsfeiertag online beantragt, und den Tip mit dem eintägigen Kursus werde ich auf jeden Fall umsetzen. Herzlichen Dank nochmal

Vergleichbarkeit Traumpfad mit Jakobswegen

Klaus @, Nürnberg, Sonntag, 03. Januar 2016, 22:17 (vor 3036 Tagen) @ Toyotama

Nur ein Tipp, wer mit Wasser mehr als 9 kg auf dem Rücken hat,
hat definitiv zu viel im Rucksack.

9 Kilo mit Wasser sind schon sportlich. Meine Wasserblase wiegt gefüllt 2,1 kg, mein Rucksack leer 1,7 kg. Bleiben 5,2 kg für das komplette Gepäck, das schafft nicht jeder. Mein Rucksack hatte 10,5 kg mit Wasser und ich hatte keinerlei Firlefanz dabei.

Ansonsten kann ich Deinen Ausführungen nur zustimmen.


Klaus (MV: 2012 & 2016)

Vergleichbarkeit Traumpfad mit Jakobswegen

Toyotama @, Sonntag, 03. Januar 2016, 23:23 (vor 3036 Tagen) @ Klaus

Nur ein Tipp, wer mit Wasser mehr als 9 kg auf dem Rücken hat,
hat definitiv zu viel im Rucksack.


9 Kilo mit Wasser sind schon sportlich. Meine Wasserblase wiegt gefüllt 2,1 kg, mein Rucksack leer 1,7 kg. Bleiben 5,2 kg für das komplette Gepäck, das schafft nicht jeder. Mein Rucksack hatte 10,5 kg mit Wasser und ich hatte keinerlei Firlefanz dabei.

Ansonsten kann ich Deinen Ausführungen nur zustimmen.


Klaus (MV: 2012 & 2016)

Ich hatte zusätzlich zur Wanderhose mit abzippbaren Beinen eine lange Leggings -auch als Unterhose verwendbar- und ein selbstgenähtes Funktionskleid mit rauszippbaren Ärmeln und verschließbaren Taschen aus einem Stoff, der auf Grund seiner Struktur sowohl wärmende als auch kühlende Eigenschaften hatte und sehr leicht ist, mit. So ein Kleid ist natürlich nicht JederMANNs Sache :-D. Aber dadurch hatte ich einige Kombinationsmöglichkeiten für verschiedene Temperaturen - ansonsten muss man eine der beiden Unterhosen jeden Tag waschen! Mein Hüttenschlafsack war aus Seide und auf meine Körpergröße gekürzt. Wasser hatte ich immer max. 1,5 l, meistens nur einen dabei und habe einfach in jeder Hütte/In jedem Ort meinen Flüssigkeitshaushalt durch Trinken aufgefüllt. Ansonsten habe ich unterwegs nur Obst und Studentenfutter gegessen und in den Hütten ordentlich reingehauen (zweimal sogar zwei Hauptgerichte;-) ) - dadurch lässt sich unsere Gewichtsdifferenz schon erklären!
Ach, am liebsten würde ich gleich wieder loslaufen .....

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