Etwas mehr "Leben" ins Forum!

Ja Ihr Erfahrenen, schreibt doch mal -vor allem für die, die den "Traumpfad" noch vor sich haben-, z.B. was war Euer schönstes / lustigstes / traurigstes Erlebnis;
Strapazen ohne Ende und doch ...;
Wetter-Herausforderungen: gemeistert, ausgesessen, aufgegeben;
Hüttenleben;
Gemeinschaftsgefühl / Hilfsbereitschaft;
Kurioses;
Ratschläge; Warnungen, usw., etc.

Ihr habt sicher viel zu erzählen, also keine Hemmungen! Und schon mal DANKE!

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Bei sovielen Fragen bin ich echt überfordert. Ich denke, wer die Tour gelaufen ist kann ein Buch schreiben.

Wenn ich schon beim Buch bin; ich schreibe sonst nicht sehr häufig, aber ein Tagebuch zu schreiben auf der Tour finde ich absolut empfehlenswert. Es ist, auch 5 Monate nach Abschluss der Tour, immer wieder schön, die Zeilen zu lesen und die Fotos anzuschauen.
Bei den schönsten Ereignissen gibt es deren viele! Das spontane Treffen mit Ludwig Grassler und seiner Gattin am ersten Tag beim Kloster Schärftlarn. Die Steinbockgruppe vor der Bene’wand. Die vielen lieben Leute, die ich auf dem Weg getroffen habe, die Gruppe, die sich gebildet hat. Der Augenblick auf dem Hochfeiler auf 3509 M.ü.M. Die Dolomiten!! Das Bad im Coldaisee, das Betrachten der imposanten Civetta von der Tissihütte. Der Abstieg in der Schiara. Der Blick auf den Sandstrand, die Ankunft auf dem Markusplatz! Die Backflashs bis heute!!
Traurig war der Abstieg von der Rif. 7 Alpini, da wir die Dolomiten hinter uns liessen. Und der Abschied von all den tollen Leuten.
Strapazen ohne Ende hab ich absolut keine erlebt. Ok, das Wetter war mehrheitlich top (August 2011). Aber alle meine Ängste für die Tour bewahrheiteten sich nicht. Mit etwas Vorbereitung (gutes Einlaufen der Schuhe, Packliste, Route) war die Tour ein Genuss, ein purer Luxus!
Die Bikkarspitze hab ich leider nicht bestiegen, da an diesem Tag ziemliches Regenwetter war. Trotzdem würde ich wieder obendurch als die Umgehung zu laufen. Aber ein Gewitter wäre da und auch andernorts eine Gefahr. Da gilt es „Augen auf“!
Das Hüttenleben vermisse ich immer wieder und habe es auch vermisst, als ich in Hotels/Pensionen war. Und ich hab zuvor ein einziges mal in einer Hütte übernachtet. Ohne grossen Luxus heisst heute für mich Luxus pur!

Von diesem Weg kann man nicht genug lesen. Man soll ihn gehen! Ich wünsche euch viel Wetterglück und ein Erlebnis, das für immer feuerfest auf eurer „Festplatte“ eingebrannt ist!

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Hallo Peter, das liest sich doch sehr gut und motivierend, vor allem daß Du ohne größere Blessuren über die Berge gekommen bist!

Ich habe gerade den wirklich sehr gut geschriebenen und uneingeschränkt empfehlenswerten Reisebericht des Sportredakteurs Gerhard v. Kapff "Mit zwei Elefanten über die Alpen" verschlungen.

Ich zitiere mal aus einem Bericht gleich zu Beginn der Tour (von Geretsried nach Bad Tölz):

"Es tut gut, daß sich die alte Zantl-Wirtin zu uns setzt. Sie hat schon viele Venedig-Wanderer gesehen. Viele, die mühsam weitergelaufen sind, viele, die in Bad Tölz pausiert und ihre Füße wieder auf Vordermann gebracht haben, aber auch viele die aufgegeben haben.
"Die Strecke von München bis hierher ist die schwierigste" sagt sie:
"Ich habe viele gesehen, die mit dicken Blasen angekommen sind und gemeint haben, dass hier für sie Schluß ist. Aber am nächsten Tag ging es dann meistens doch weiter".
Für uns aufbauend ist die Geschichte, die sich erst vor ein paar Tagen abspielte.
"Vier Männer, alle zwischen 40 und 50, haben mit dem Handy angerufen und gesagt, sie stehen am Stausee; sie wollen bei mir übernachten, können aber keinen Schritt mehr gehen. Ich hab sie dann mit dem Auto abgeholt".

Die Kapff-Eltern sind mit 17 kg und 12 kg auf dem Rücken gestartet! M.E. viel zu viel. Und von Beginn an rächt sich dies mit vielfachen Beschwerden bei den jungen und schlanken Wanderern, die nach Etappe 9 zum Abbruch zwingen (in den beiden Folgejahren wird der Traumpfad in Gänze bewältigt und in Venedig abgeschlossen). Selbstkritisch wird eingeräumt, daß man den/die zur Regeneration nötigen Ruhetag(e) nicht eingelegt hat.

Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob das Rucksackgewicht im zweiten Wanderjahr genannt wurde, aber: Aus Gewichtsgründen blieb der Rasierapparat zu Hause.

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Hallo Horst

gerne greife ich Deinen Vorschlag auf und nenne Dir in "Schlagzeilenformat" meine persönlichen Erlebnisse während der 33 Tage Alpenüberquerung :

.... windet sich eine Schlange aus dem Rucksack
.... wenn ein Soldat mit solchen zu Füßen zu mir kommt, dann schreibe ich
ihn zwei bis drei Wochen dienstunfähig
.... sie werden keine Freude haben, aber es kommt auch auf die Schuhe an
.... da stößt mich kalte Teilnahmslosigkeit ab, dort wieder allzu hitziger Eifer
.... der Mann ist der Kopf und die Frau der Hals
.... das ist ein Opiat
.... angekommen an dem Punkt, an dem kein Weitergehen sich lohnt
.... es donnert, regnet, blitzt und hagelt
.... dieses rosarote Gift spritze ich Ihnen nicht
.... dann hängte er seine Leibbinde über den Zaun
.... aber heute wurden sie dabei erwischt
.... Ansichtskartenzensur in Italien
.... es war der Kassierin peinlich genug
.... herzlichen Dank, ein Hüttenschnaps ist ihnen sicher
.... dann kam der Schock im Waschraum : eisig kaltes Wasser
.... eine Katastrophe : Die Liste war weg
.... ein schwindelerregender Blick in die Tiefe
.... auf uns kamen zwei Wölfe zu
.... diese Felswand mussten wir jetzt queren
.... es gibt Begegnungen, die haben die Wirkung eines Sonnenaufgangs
.... Wandern ist ein Top- Fettkiller
.... ein Zurücklaufen war nicht möglich und so stand ich da in meiner Unterhose
.... Grazie , grande Mama
.... Alles verblasste unter dem Eindruck dieses unvergesslichen Finales
.... Nichts wie weg von hier

Mit jeder Schlagzeile verbindet sich eine kleine - wahre und selbsterlebte Geschichte - die ich in meinem Buch " Über den Berg " niedergeschrieben habe. Eine kleine Bilderauswahl findest Du unter www.ueberdenberg.de , ebenso ein Gästebuch , in denen sich schon einige Leser eingetragen haben.

Es hat riesig Spaß gemacht , denn dieser Traumpfad zeichnet sich nicht nur durch eine traumhafte Bergwelt aus. Man bucht auch gleichzeitig eine " Erlebnisgarantie " mit.

Viele Grüße und ein herzliches " Berg heil "
Ernst

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Ich teile gerne meine München-Venedig-Erlebnisse: Ich habe ein Tagebuch verfasst, dass ich auf Anfrage gerne per Email verschicke. Aber Achtung, da kommt man unter 64 Seiten nicht davon!

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