Wanderführer/Karten gesucht, Tipps zu Hütten/Schuhen...

K2 @, Dienstag, 30. Dezember 2014, 20:03 (vor 3408 Tagen) @ Katja

Hallo Katja.

1. Karten (günstig):
Wir haben uns damals eigentlich den kompletten Kartensatz bei der einer geeigneten DAV Sektion ausgeliehen.
Doppelseitige Farbkopien von Ausschnitten waren dann optimaler Kompromiss zwischen Gewicht, Kosten und Übersicht.

2. Hotels/Gasthöfe: So viele (teuere) Unterkünfte (im Tal) gibt es an der Route eigentlich nicht, da oft kleinere Orte (bayerisches Alpenvorland, Inntal, Stein, Pfunders, italienisches Flachland) besucht werden.
Einzig Alleghe und Belluno war bei uns damals schwieriger und erheblich teurer.
Auf dem Berg hat man ohne Zelt sowieso keine Alternative zu AV-Hütten.

3. Alleine und frische Luft:
Wieso sollte es alleine keinen Sinn ergeben, an der frischen Luft zu schlafen ?
Nicht, daß das für mich persönlich in Frage käme, aber man trifft durchaus ab und an mal alleine wandernde Mädels mit Zelt.

4. Kosten auf Hütten:
Die Kosten hängen sehr von der Hütte, dem Schlafplatz, AV-Mitgliedschaft und vor allen Dingen Deinem Konsumverhalten ab.
AV-Mitgliedschaft lohnt sich auf alle Fälle. (Matratzen-)Lager ist günstiger als Zimmer. Preise sind immer OHNE Frühstück und auf den Webseiten der Hütten meist einfach aktuell nachzulesen.
Besonderheit auf Hütten des AVS/CAI: Bestimmte Standard-Getränke (z.B. Rotwein) und -Speisen (z.B. Spaghetti) haben Preisbindung und sind dann im Verhältnis erheblich günstigere als andere. Auf DAV/OeAV/ÖTK-Hütten gibt es häufig pro Tag ein nahrhaftes, ausgewogenes und günstigeres Bergsteigeressen.
Auch wenn sich die Situation in den letzten 10 Jahren erheblich verbessert hat, gilt weiterhin: Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Frühstücks ist meist (erheblich) schlechter als beim Abendessen/Mittagessen.
Eine preiswerte Alternative kann früher Start (nur mit Kaffee/Tee) am Morgen und Brotzeit (ich durfte bei dieser Gelegenheit "Nutella" aus der Tube kennenlernen ;-) aus dem Rucksack unterwegs sein (Vorrat unterwegs in Läden immer nachzufüllen), Nachmittagseinkehr auf Hütte/Alm (sofern verfügbar) und Hauptgericht abends.
Halbpension lohnt sich vom Preis-Leistungs-Verhältnis nur, wenn man unbedingt Vor- und Nachspeise haben will.

5. AV-Mitgliedschaft:
Mitgliedschaft im DAV oder OeAV ist optimal (siehe auch Kommentar von heinrich r): "Gegenrecht" gilt im gesamten Alpenraum auf allen Hütten gleichgestellter alpiner Vereine (AVS, CAI, CAF, SAC, ...) und auf Basis von Sondervereinbarungen für die beiden genannten Hauptvereine auch noch zusätzlich bei den kleineren alpinen Vereinen (z.B. ÖTK, ...).

Die Preis für die Mitgliedschaft ist je nach Sektion unterschiedlich, außerdem verlangen einige Sektionen Gebühren für auswärtige Mitglieder, andere nicht. Außerdem werden unterschiedliche Leistungen (Leihmaterial, Sektionsbücherei mit Landkarten, ...) geboten, so daß Information im Vorfeld sehr hilfreich sein kann.

6. Schuhe:
Über die erforderliche Steifheit der Sohlen und festigkeit der Schuhe gehen und Meinungen und teilweise auch einfach Vorlieben relativ weit auseinander.

Was relativ klar ist:
a) Kletterstellen, wo man mit weicher Sohle ggf. im Vorteil wäre, gibt es auf der Route nicht.
b) Richtig schwere Bergstiefel reduzieren die Leistungsfähigkeit, da Gewicht am Fuß ein Vielfaches der Wirkung von Gewicht im Rucksack hat.

Die Wahrheit liegt dann irgendwo dazwischen:
a) Ein rundum Geröllschutzband schützt halt auch den Schuh und hält ihn bei scharfkantigen Steinen am Leben.
b) Auf Altschneefeldern wird Spuren und Gehen mit steiferer Sohle definitiv erheblich einfacher und somit sicherer.
c) Steigeisenfest braucht der Schuh wirklich nicht zu sein.
d) Eingelaufen sollten sie sein.

7. Schlafplatz Venedig:
Die Frage ist, ob man überhaupt in Venedig bleiben möchte. Vom Finanziellen (Unterkunft und Versorgung) mal abgesehen, ist es einfach ein Kulturschock nach vier ruhigen Wochen in den Bergen plötzlich im Touristen-Rummel zu stehen und noch dazu im Wander-Outfit völlig aus der Art zu schlagen.
Wir wählten damals Alternative: Ankunft am Mittag am Markusplatz, Rückfahrt mit dem Nachtzug nach München am späten Abend und am frühen Abend noch die Ruhe in Venedig genossen, nachdem die ganzen Tagestouristen weg waren.
Ich persönlich würde es jederzeit wieder so handhaben.

Schöne Grüße
K2.


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