Vergleichbarkeit Traumpfad mit Jakobswegen

Toyotama @, Sonntag, 03. Januar 2016, 14:13 (vor 3026 Tagen) @ Hans-Georg

Also, ich war viele Fernwege in Deutschland gewandert und habe bevor ich vor acht Jahren das erste mal M-V gegangen bin einen eintägigen Kurs beim Alpenverein gemacht(Umgang mit Klettersteigset, gehen in unwegsamen Gelände etc). M-V war kein Problem für mich, die Schiara hatte ich dann wetterbedingt ausgelassen. Ich war damals 48 Jahre alt und hatte es vermutlich mit meinen 1,51 m manchmal schwieriger als "normalwüchsige". Man muss halt mehr Schritte machen, um eine bestimmte Strecke zurückzulegen und das Bein beim Kraxeln höher ziehen als andere. Ich hatte vorher keine Erfahrung mit dem Wandern im Gebirge. 2010 bin ich den Weg dann noch einmal gegangen - diesmal inclusiv Schiara.Nur ein Tipp, wer mit Wasser mehr als 9 kg auf dem Rücken hat, hat definitiv zu viel im Rucksack. Ich bin ganz altmodisch mit Karten, also ohne GPS/Smartphone/internetfähiges Handy gegangen. Ich hatte auch keine Bergschuhe sondern die ganz normalen Wanderschuhe von Lowa/Meindl an. Zu der Ausrüstung bei meinen bisherigen Wanderungen hatte ich eine Rettungsdecke (aus dem Verbandskasten)mit, sowie eine Trillerpfeife, um im Falle eines nicht vorhandenen Empfangs ein SOS Signal geben zu können. Außerdem hatte ich eine Bandschlinge und einen Einzelkarabiner dabei, um mich als emotionale Sicherheit an den seilversicherten Stellen mit dem Hüftgurt mit dem Seil verbinden zu können (meine Sehfähigkeit ist nicht berauschend). Der Tipp kam vom Alpenverein. Ich habe auch einige Eltern gesehen, die ihre Kinder auf diese Weise an den Stellen mit sich selbst verbunden haben.Wenn man ausrutscht, rutscht man da eben nur etwas ab und wird dann gleich gehalten.Das Klettersteigset hatte ich an den Passo Duran vorausgeschickt und von Belluno aus mit der Post zurück. Man kann die Schiara auch auslassen. Ist natürlich ein tolles Erlebnis, aber man kann auch genauso gut zur Straße runtergehen und da in den Bus steigen! - Denen, die das uncool finden würde ich als erstes mal raten ihr Smartphone wegzuschmeißen, das Bedürfnis permanent mit der ganzen Welt vernetzt sein und jeden Furz den man gelassen hat sofort auf Facebook posten zu müssen, finde ich wesentlich uncooler, als ab und an eine Seilbahrn zu benutzen ....
ansonstenwürde ich nicht zu viele Informationen einholen, das verwirrt bloß und was für den einen passt, muss für den anderen nicht unbedingt passen. Aber wenn du schon viel gegangen bist, verlass Dich einfach auf dein Gefühl - ich fand diesen eintägigen Kurs vom Alpenvrein allerdings hilfreich, wir sind damal in dem am nächsten gelegenen Höhenzug mit Klettersteigset 30 m senkrecht die Wand rauf ...dann hatte man zumindest vorher schon mal einen Felsen angefasst. Eine Alpenvereinsmitgliedschaft finde ich für den Weg aus folgenden Gründen sinnvoll: größere Aufnahmgarantie in vollen Hütten, ein preiswertes Essen, Freiflug, falls man geborgen werden muss. Und abgesehen davon nutze ich ja auch den Service: markierte Wege, Infrastruktur (wenn die alpenvereine keine Hütten gebaut und Wege markiert hätten, wäre der Weg für Normalos gar nicht möglich)
So, ich hoffe mein langer Sermon hat dir geholfen ...
Viel Freude auf dem Weg!


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