Trainieren für den Traumpfad

K2 @, Freitag, 11. Mai 2012, 19:39 (vor 4378 Tagen) @ Mario

Hallo Mario.

Meine "Informationen" - ich würde allerdings eher sagen "Einschätzungen" beruhen schlicht auf eigenen (früher durchaus auch schmerzhaften) Erfahrungen, teilnehmender Beobachtung und Selbstauskünften von anderen Wanderern.

Unstrittig schützt und schont eine gestärkte und ausgeprägte Muskulatur an den entsprechenden Stellen Gelenke und Sehnen, allerdings ist die Frage, ob sich bei den üblichen Trainingsmaßnahmen und Umfängen dieser Effekt auch in ausreichendem Maße erreichen lässt oder ob vorab mehr Augenmerk auf Ausrüstung und eigenes Verhalten oder auch nur Erfahrung größere Effekte zu erzielen vermögen.

Klar, ich kenne auch eine 75-jährige Deutsch-Kanadierin, die mit ca. 100 Skitagen (alpin und Langlauf) und vielen Dutzend Trainings-Wander-Kilometern mit 8kg Steinen im Rucksack schon richtig fit ist, der machen auch 40-50 Jahre jüngere Hupfer so schnell nichts vor - allerdings, wer hat in der Vorbereitung schon die Zeit, die Möglichkeiten und die persönliche Konsequenz, den inneren Schweinehund so kontinuierlich zu überwinden.
Umgekehrt aber auch schon mit Leistungssportlern im Gebirge gewesen, die richtig Probleme hatten - dabei möchte man doch meinen, daß Schwimmer gut durchtrainierte Unter-/Oberschenkel und Brust/Rücken hätten.

Gleichzeitig bin ich selbst mit dem Plicasyndrom (schmerzhafte Geschichte im Knie) "gesegnet", was ich aber seit der Diagnose vor mehr als 6 Jahren rein durch verändertes Verhalten auf Bergtouren und ein paar Hausmittelchen beschwerdefrei halten konnte.

Seither (und davor) des öfteren in den Alpen, Afrika, ... oder auch mal deutschen Mittelgebirgen zu Fuß unterwegs gewesen und da hat München-Venedig ja noch einen großen topologischen Vorteil: Durch die ersten 70 km Flachland, die Voralpen und dann erst das Karwendelgebirge "trainiert" man ja quasi auch und wird an Belastungen herangeführt.
Bei mir hieß das vom Schreibtisch weg nach 150 km im Inntal so viel Bauchumfang "verloren", daß Gürtel und Rucksack kaum noch enger zu stellen waren und trotzdem hatte ich nach 28 Tagen Pausentag-losem Fußmarsch und 560 km in Venedig doch nur 2 kg (Körper-)Gewicht bei der Rückkehr weniger.
Der Mensch scheint trotz aller Zivilisation und (Auto-)Mobilität schon irgendwie noch für die Bewegung zu Fuß gemacht und der Körper relativ schnell zu Umverteilungsprozessen (Muskelaufbau) fähig zu sein.

K2.


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