München-Venedig als sportliche Herausforderung

K2 @, Mittwoch, 06. Oktober 2021, 18:32 (vor 927 Tagen) @ ES45

Hallo ES45.

Ich habe mich gefragt, in wievielen Tagen ich es wohl schaffen würde.
Als sportliche Herausforderung.

Leider fehlen in deiner Beschreibung sämtliche relevanten Rahmen-Parameter, die Du für Dich/an Dich stellst bzw. von anderen erwartest:

Wie soll man da (halbwegs) fundiert antworten ?


Prinzipiell halte ich eine Begehung in ca. 10-12 Tagen für gut möglich - allerdings nicht für erstrebenswert, geschweige denn FÜR MICH möglich.

Wie komme ich darauf ?
Schauen wir doch mal, was andere Leute in den Bergen (Alpen) so trieben:

Beispiel 1:
Via Alpina Sacra-Begehung durch Kaplan Johannes M. Schwarz im Sommer 2018: Link
Knapp 4.500 Kilometer (175.000 Aufstiegsmeter) in 4 Monaten mit kulturell/religiösem Beiwerk.


Beispiel 2:
Klassiker Wien-Nizza durch Alwin Müller 2002: Link
2.000 km (100.000 Aufstiegsmeter) in 76 Wandertagen

Geht man so etwas in der Art/vergleichbares gemütlich in knapp der 1,5-fachen Zeit (gute 100-110 Tage) kommt (erfahrungsgemäß und mehrfach bestätigt) auch nicht dieser Streß/Druck auf, der sehr negativ in den Berichten von Alwin mitschwingt.


Beispiel 3:
Die gesamten 7.300 Kilometer der 10 Österreichischen Weitwanderwege (WWW01-WWW10) wurden 1994 vom Rekordhalter Fritz Peterka am Stück in 143 Tagen begangen:
Also 51 km im Tagesschnitt. Mit Auf- und Abstiegen. Kreuz und quer durch/über die Österreichischen Berge.
Mit dem hohen Flachlandanteil und den nur 560 Kilometern (somit deutlich kürzere Zeit, die es durchzuhalten gilt), dürfte man somit bei München-Venedig noch einiges mehr schaffen können.

Zum Vergleich: Alleine für den 02er (Zentralalpenweg) rechnet man gemütlich typischerweise (und erfahrungsgemäß) mit 10 Wochen Gehzeit längs durch ganz Österreich.

Dort habe ich in der Steiermark auch eine ältere Hüttenwirtin bei Bruck an der Mur von dieser "Begehung" erzählen hören: Als die (temporären) Begleiter von Peterka in der Gruppe abends gegen 22 Uhr ankamen, haben sie erstmal das Blut aus den Schuhen gegossen, kannten nach einer Woche gemeinsamem Gehen noch nichtmal die Vornamen der Mitstreiter und um 4:30 Uhr ging es am nächsten Tag weiter (also Abmarsch und nicht Frühstück natürlich)...

Tough. Aber möglich. Eine sportliche Herausforderung halt.

Schöne Grüße
K2.


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