Orientierung

K2 @, Samstag, 02. Juli 2016, 11:35 (vor 2845 Tagen) @ Kerstin

Hallo Kerstin.

hätte man Probleme den Weg zu finden, wenn man ihn nicht schon vorher gegangen ist?

Nein. Hier unter den unten genannten Voraussetzungen nicht.

Ich meine, sind die [..] Markierungen zu sehen?

Nein. Unter dem Schnee sind die dortigen Markierung natürlich nicht zu sehen. Zwischendurch sind aber immer mal Markierungen zu finden und mit jedem warmen Tag werden's mehr :-)

notwendige Wegmarkierungen

1. Markierungen am Weg sind nur ein Bestandteil der Orientierung.
2. Es kommt immer auf die Art des Weges und/oder der Umgebung sowie die Sichtbedingungen an, wie einfach/schwierig die Orientierung ist.

Hier:
1. Aufstieg:
a) Der bereits völlig schneefreie Pfad bis ca. 2.350 m führt auf einen Hang zur Scharte (siehe Foto im Vor-Beitrag).
b) Großer Steinmann auf der linken Seite der Scharte ist selbst aus großer Entfernung bei normalen Sichtverhältnissen erkennbar.
c) Welchen "Weg" man den Hang hoch einschlägt ist relativ egal, da es keinerlei Möglichkeit zum Versteigen oder ähnliches gibt. Der "eigentliche" Weg ist oftmals auch ohne Schnee teilweise erosionsbedingt kaum zu erkennen bzw. man läuft mal ein paar Meter abseits. Wie eine Treppe ein Schneefeld hoch zu steigen ist teilweise angenehmer als im Hochsommer über das Geröll zu stapfen.

2. Abstieg:
a) Der See ist von der Scharte direkt einsehbar (auch wenn er durch Eis evtl. noch türkis ist).
b) Auch ohne Sicht steigt man einfach abwärts und kann sich bis zum See eigentlich nicht verirren.

3. Zusätzlich:
Wie an vielen anderen Stellen schon erwähnt: Ein Blick auf eine Landkarte oder ähnliches offenbart auf einen Blick an derartigen Stellen die Topographie des Geländes und führt zu einordnenden Erkenntnissen, die einfache Orientierung (in solch übersichtlichem Gelände !) auch jenseits von Markierungen erlauben.

Abstrakte Phantasie-Skizzen aus Wanderführern sind dann allerdings ggf. nicht ausreichend !!!

Die Tage wieder von einer Gruppe an Männern gehört, die wohl kurz vorher unbedingt über die Gliederscharte wollten und dann wegen ORIENTIERUNGSPROBLEMEN zurück nach Stein kamen.
An dieser Stelle betrug mein Verständnis genau 0%.

Wenn jemandem die Etappe nach Pfunders zu lang, zu hoch oder das Wetter subjektiv nicht beständig genug ist: OK.
Wenn jemand Altschneefelder nicht gehen mag: OK. - Dann aber bitte auch nur bedingt im Mai oder Juni jenseits von 2.000 Metern in den Alpen unterwegs sein.
Wenn jemand bei schwierigen Verhältnissen (Orientierung/Gelände/Wetter) auf Nummer sicher geht: Klar.

Nur völlig unzureichend ausgerüstet/vorbereitet quasi sehenden Auges sich in persönliche Sackgasse manövrieren ... ???

K2.


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