München Venedig - eine andere Sichtweise Teil 1

Mario @, Dienstag, 13. September 2011, 15:27 (vor 4610 Tagen) @ Andreas

Hallo allerseits,
Also ich kann Jan sehr gut verstehen. Wenn die AV-Satzung das Recht auf Selbstversorgung festlegt, hat man dieses zu gewähren. Und das unabhängig von der Person! Niemand sollte vor dem Hüttenwirt seine finanzielle Situation rechtfertigen müssen, sonst hat man irgendwann noch Zustände wie in den netten deutschen Arbeitsagenturen. "Bitte bringen sie ihre Einkommensnachweise in dreifacher Ausfertigung mit, damit wir ihre Übernachtungskosten berechnen können!"...

Ich glaube zwar gerne, dass viele dieses Recht heutzutage mißbrauchen, und versuchen, sich durchzuschnorren. Aber wen wundert das, wenn in jedes Tal ein Spaßbad gezimmert- und überall neue Klettersteige, Seilbahnen und was weiß ich noch für Einrichungen gebaut werden um mehr Gäste anzulocken. Ergo: die Leute im Tal verdienen sich eine goldene Nase und der Hüttenwirt ist sauer, weil er mit dem ärmlichen Wanderer vorlieb nehmen muss, der nicht bereit ist, 50€ für eine Minute Adrenalin zu zahlen. Logisch dass man da unzufrieden ist.

Aber wenn die Hüttenwirte zu wenig verdienen, liegt das eindeutig nicht am Selbstversorger, sondern an Fehlern in der AV Satzung.

Noch ein Wort zum Thema "Hotel". Bergtechnisch bin ich in der Hohen Tatra groß geworden. Wer mal dort war, kennt die Gebäude... Ich war schon ziemlich erstaunt, als ich die erste "Hütte" in den Alpen sah. Da fühlte ich mich in manch einem "Hotel" in der Piaveebene schlechter untergebracht. Das einzige was meinem anfänglichem Hüttenbild entsprach, war das Rif. Pian di Fontana.

Und noch ein Wort zur Lizumer: Wenn ich da lese

Jedes Alpenvereinsmitglied, das pro TAG NICHTS "konsumiert" , hat laut OeAV- und DAV-Hüttenordnung pro PERSON und TAG den offiziellen OeAV/DAV-Infrastrukturbeitrag für die Benützung einer Alpenvereinshütte gemäß OeAV- und DAV-Tarifordnung 2.50 €, plus Heizungsbeitrag 2 €, plus Geschirrbeistellung (Besteck) 1 € plus den Preis für Teewasser zu bezahlen.


(Teewasser = 1€?)
Macht in Summe also 6,50€ Hat das Bergsteigeressen (6,90€) also einen Nettowert von 40 Cent? Und dann frage ich mich, warum ich bitte 1€ für "Geschirrbeistellung" zahlen sollte, wenn ich doch mein eigenes Essen auch mit meinem eigenen Besteck esse? Wie sollt ich mich da etwas anderes als schikaniert fühlen?

Viele Grüße
Mario


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