Traumpfad August September.Anfängerin

kyr0, Dienstag, 18. Juni 2019, 00:28 (vor 1745 Tagen) @ Desdemona

Also wenn Du es wirklich machen willst, kann Dich hier eh niemand davon abhalten. Dann wäre es imho. wichtig gut vorbereitet zu sein. Beachte die Packlisten auf den einschlägigen Seiten. Besorg Dir zudem "Hirschtalg" um den Blasen vorzubeugen und lad Dir die App OsmAnd+ herunter (die Plusversion. Zusätzlich die Addons Höhenlinien). Und dann lad Dir für alle Gegenden die Detailkarten + Höhenlinien. Außerdem lad Dir einen der vielen GPS Tracks runter. Der Rother Wanderführer M-V hat auch einen. Den GPS Track kannst Du auch permanent auf den Karten anzeigen. Mit einem anständigen Smartphone (Galaxy S8 oder neuer) hast Du weitgehend hervorragende Lokalisation in den Bergen. Ich hatte bis auf wenige Momente keine Probleme damit. Auch nicht im Nebel, Schnee etc. Nimm aber einen USB Zusatzakku mit. Anker Core 25000mAh. Damit ist Dein Navigationsproblem vollständig gelöst. Du qirst keine Probleme haben. Übe das Navigieren damit im Flachland. Die angegebenen Wegzeiten vom Navigator sind natürlich unsinnig. Aber vom Weg abkommen wirst Du so sicher nicht. Ist sogar ohne GPS schwer :) Dann wäre noch zu erwähnen Voltaren, Ibuprofen und Compeed Blasenpflaster mitzunehmen - neben all den anderen Dingen in den Packlisten. Weniger Gewicht ist natürlich immer besser. Wenn Dir Klettererfahrung fehlt, mach einen Kurs in einer Boulderhalle. Und dann nimmst Du Deinen Rucksack, packst ihn genau so wie du es im Gebirge würdest und boulderst damit mal bis Schwierigkeit Fb 5a. Mehr wird Dir auf M-V nicht begegnen. Check vorher ob Du das in der Boulderhalle darfst (Sicherheitsbestimmungen). Ich würde Dir auch empfehlen, mal ein ganzes WE nur mit Deiner Ausrüstung im Freien zu verbringen. Am besten im Regen und Gewitter. Und dabei mal an einem Tag 30km zurück zu legen. Das ist Vergleichbar mit den ersten M-V Etappen im Isartal oder 12 bis 15km alpin. Ansonsten sind die Schuhe mit das wichtigste. Ich empfehle Hanwag und Meindl. Selbt laufe ich immer in Meindl Island Pro. Ein paar hält mehr als 2000 km alpin und lässt Dich nie im Stich. Denk immer daran genug Wasser mitzunehmen. Im Sommer wird es teilweise brüllend heiß. Ich hab schon einige Wanderer "gerettet" die völlig dehydriert am Wegrand lagen. "0.5 Liter reichen doch für den Aufstieg". Nein, tun sie nicht. Mit jahrelanger Übung vielleicht... naja, also lauf Deine Schuhe gut ein :) Und nimm Regenhose und Regenjacke und zusätzlich Poncho. Bergans ist zu empfehlen. Nimm Wanderstöcke aus Alu. Das Alu-Topmodell von Leki (Micro Vario Ti) verwende ich seit Jahren und ist das beste das ich je hatte. Meine 3x so teuren Komperdell Kohlefaser sind mir nach 200km gebrochen (Kohlefaser hält viel schlechter Schrägbelastungen stand). Ansonsten empfehle ich noch Schutzimpfung gegen FSME. Ich hab mir beim Wandern eine Borelliose geholt. Zecken sind über 2000m kein Problem, darunter schon. Sonnenschutz 50+. Wird auch gern unterschätzt. Und.. am Berg (Hang) geht man schräg versetzt. Also so, dass Deine Füsse maximale Reibung haben. Die Reibung hält Dich. Ich sehe ständig Leute mit Schuhen die nicht Knöchelhoch sind und den Abhang versuchen zu queren (Abkürzung). Die halten sich dann irgendwie an Grasbüscheln fest mit Übergewicht zum Tal. Das Gewicht sollte bei Steigung immer zum Berg hin gelehnt sein. Festhalten mit Händen ist eh schon nur Notfall - aber wenn dann bitte nicht an Gras oder dünnen Ästen. Die reißen... nasse Wurzeln sind auch fiese Stolperfallen für Anfänger :) Klingt alles lustig und eigl. logisch. Kommt aber Stress, zu viel Sonne, Hunger, Durst, Übermut und Angst ins Spiel... wird das halt schnell gefährlich. Wie schon geschrieben.. der Berg verzeiht nichts und hat immer recht. Wenn Du oben unachtsam einen Stein lostrittst kann der 100m unter Dir für jemand anderes tödlich sein. Kommt zwar fast nie vor, aber eine Ausnahme reicht bekanntlich... ich denke man lernt das Wandern am Berg ganz von allein. Aber man macht am Anfang halt viele Fehler. Man rennt zu schnell rauf und ist dann fertig. Man rennt zu schnell runter und macht sich dadurch die Knie kaputt (1000m Abstieg und mehr pro Tag, oft auf purem Stein... da sollte man schon ein Bisschen wissen wie man das bei jedem Schritt gut abfedert) Die Gangart ist halt eine andere als beim Laufen, Joggen etc. es kommen auch andere Muskelgruppen ins Spiel. Und zuletzt... Rucksack so einstellen dass er auf der Hüfte aufsitzt und sich von selbst trägt an Deinem Körper. Die Schultergurte sollten nur minimal mittragen - wenn überhaupt. Ich denke so kommst Du, wenn Du es unbedingt wagen möchtest, schon rüber. Aber ich finde es dennoch nicht die beste Idee.


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